Großer LNB-Dauertest

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Großer LNB-Dauertest, Teil 2

Unsere Tests

Erste Tests

In unseren Tests wollen wir nicht nur untersuchen, wie sich die Empfangsleistungen unserer LNBs im Laufe der Zeit verändern, sondern auch, wie sich die LNBs als solche bewähren. Als Erstes stellen wir einen Vergleichstest an, bei dem alle LNBs zeigen, wie gut sie empfangen. Dazu montieren wir alle Prüflinge der Reihe nach in unsere 90-Zentimeter-Astra-Schüssel und ermitteln die Empfangsparameter mit zwei professionellen Messempfängern.
 
Als Basis dienen uns der analoge Transponder von Das Erste auf 11,494 Gigahertz (GHz) horizontal und der digitale ARD-Transponder auf 11,836 GHz horizontal. Außerdem haben wir die Stromaufnahme eines jeden LNBs bei 18 Volt Speisespannung ermittelt. Die Messreihe wurde bei wolkenlosem Himmel und -6 Grad Celsius durchgeführt. Am aussagekräftigsten sind der C/N-Wert und die Modulationsfehlerrate (MER). Der C/N-Wert sagt aus, wie viel sich ein Nutzsignal aus dem Grundrauschen erhebt. Je höher der in dB gemessene Wert ist, umso besser sind die Empfangsleistungen eines LNBs.
 
Mit der MER werden alle Störeinflüsse bei der Signalübertragung zu einem Messwert zusammengefasst. Je höher der MERWert ist, desto besser ist die empfangene Signalqualität, was vor allem für den Digitalempfang relevant ist. Die Signalstärke an sich sagt wenig aus, da ihr der Bezug fehlt, der es erlauben würde, Signalstärken mehrerer LNBs zu vergleichen.
 
Letztlich vermittelt sie nur, mit wie viel Power die Sat-Signale vom LNB ins Antennenkabel eingespeist werden. Über die Empfangsgüte gibt sie keine Auskunft. Einen klaren Sieger gibt es bei unserem ersten Vergleichstest nicht. Dennoch stechen einige Modelle hervor. So etwa der GT-Sat GT-LST40D, der es auf einen C/N-Wert von 22,5 dB bringt. Auf Platz zwei landen der Neuling 434 und der Opticum LSP-02G mit je 21 dB. Mit gerade 16 dB ist der Vialuna vivActus das Schlusslicht. Somit scheint er nicht für den DX-Empfang geeignet zu sein.
 
Bei der digitalen MER-Messung wandelt sich das Bild. Hier ist der Spitzenreiter der Vialuna-LNB, der es auf 15,5 dB bringt. Dicht an seine Fersen hat sich der Vantage Single X mit 15,2 dB geheftet. Auf Platz drei platziert sich landet schließlich der Opticum LSP- 02G mit 14,8 dB.
 
Interessant ist auch der Stromverbrauch der Konverter. Von früher sind wir es gewohnt, dass ein LNB an die 100 bis 120 Milliampere aufnimmt. Bei der Hälfte unserer Testkandidaten zeigt sich, dass auch bei der LNB-Produktion der Energiespargedanke an Bedeutung gewinnt. Immerhin kommen diese Geräte mit etwa der Hälfte an Energie aus.

Bewährungsprobe Multifeed

Für unseren Langzeittest haben wir die acht LNBs an einer Multifeed- Antenne installiert. Hier sollen sie zeigen, wie gut sie auf Dauer funktionieren. Neben der Ermittlung der Empfangsparameter geht es uns auch darum, für jede der von uns angepeilten Positionen den idealen LNB zu finden.
 
Denn für schwach ankommende Satelliten, zu denen am Testort zum Beispiel teilweise die Sirius- und Thor- Satelliten zählen, sind leistungsstärkere LNBs als für Astra 19,2 Grad Ost oder Hot Bird auf 13 Grad Ost nötig. Welche Erkenntnisse wir dabei gewonnen haben, lesen Sie im zweiten Teil unseres LNB-Dauertests.

Bauformen

LNBs kommen in verschiedenen Bauformen daher. Sie können abgewinkelt, gerade, schmal oder breit sein.
 
Für übliche Anwendungen spielt die Bauform keine Rolle, da sie sich nicht auf die Empfangsleistungen eines LNBs auswirkt.
 
Entscheidend ist die Bauform jedoch beim Einsatz an einer Multifeed-Antenne, wenn es darum geht, eng aneinander liegende Satelliten anzupeilen.

(Thomas Riegler)

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