Gigantische Müllhalde im Orbit, Teil 3
Heliumballon soll es richten
Ein anderer Ansatz kommt aus Kalifornien. Das Global Aerospace Corp. will Heliumballons zur Weltraummüllabfuhr einsetzen. Dafür werden Satelliten auf der Erde mit einem etwa koffergroßen Zusatzteil ausgestattet, das einen sauber gefalteten Heliumballon enthält.
Hat der Satellit seinen Dienst getan, entfaltet sich der etwa 100 Meter große Ballon und bremst den Satelliten deutlich ab. Im Ergebnis dauert der Vorgang des Wiedereintritts und Verglühens statt Jahrhunderte nur noch Monate.
Weiterer Vorteil: Alle Treibstoffreserven könnten für den Betrieb des Himmelskörpers eingesetzt und die wertvolle Betriebsdauer im Orbit dadurch verlängert werden.
Satellit als Weltraumskipper
Auch die Europäer sind in Sachen Weltraumschrott nicht untätig. Neben dem Schweizer Putzsatelliten ist auch eine Segellösung in der Erforschung. Die englische University of Surrey und Europas großer Luft- und Raumfahrtkonzern EADS können sich eine Art Segelfluglösung vorstellen. Nur 3 Kilogramm schwer – und damit kaum auf die Nutzlast durchschlagend – sollen 25-Quadratmeter-Segel als Zusatzausstattung an Bord der Satelliten montiert werden. Ähnlich wie bei der Ballonidee würde der Himmelskörper nach dem Ende seiner Betriebszeit dann als Weltraumsegler im Sinkflug Richtung Erde schweben und schließlich verglühen.
Müllvermeidung ist beste Idee
Egal, welcher Lösungsansatz am Ende nun der richtige ist, Fakt ist, der Weltraumschrott stellt ein erhebliches Problem dar. Innerhalb von gerade einmal einem halben Jahrhundert hat es die Menschheit geschafft, über ihren Köpfen eine gigantische Müllhalde zu hinterlassen. Die Beseitigung erscheint trotz der Ansätze schier unmöglich und vor allem ausgesprochen kostenintensiv. Wie auf der Erde kann also in Zukunft in erster Linie Müllvermeidung die beste aller Lösungen sein … das Umdenken hat aber bereits eingesetzt.
(Mike Bauerfeind)