Geldregen Musikdownloads, Seite 2
Streaming ist Hartz IV unter Vergütungsmodellen
Es bleibt interessant zu verfolgen, wie erfolgreich Künstler in Zukunft auf alternativen Wegen werden, und welche zusätzlichen Angebote auftauchen, beispielsweise zur Bemusterung von Zeitschriften und Radiostationen. Vielleicht erhöht sich auch die Bereitschaft von Kunden, für Musik Geld zu bezahlen, mit dem sicheren Gefühl, dass dieses auch beim Künstler ankommt.
Möglicherweise kann einem Werteverfall so entgegengewirkt werden. So können Künstler also auch ohne das große Budget eines Major-Labels ihre Musik an den Mann bringen. Je populärer Downloads werden, desto einfacher wird es zunächst, denn der Druck lässt dabei nach, auch für die Produktion von physikalischen Tonträgern sorgen zu müssen.
Die oft gestellte Frage, ob Musikdownloads und Streams die Künstler gerechter an den Einnahmen teilhaben lassen, oder ob Musik so weiter an Wert verliert, kann also nicht eindeutig beantwortet werden, sondern kommt auf ganz auf die Situation an. Auch wurde Streaming mitunter als „Hartz IV unter den Vergütungsmodellen“ bezeichnet, da der Künstler Millionen Streams bräuchte, um ein angemessenes Monatsgehalt zu erreichen. Das Thema ist jedoch heiß diskutiert, denn die Verfechter weisen darauf hin, dass Streaming eine Ergänzung sei und vor allem Kunden aus dem illegalen Bereich rekrutiere.
Es ist nichts anderes, als ein Radio mit Wunschfunktion, bei dem der Hörer das Lied also selber nicht besitzt, und zudem nach der tatsächlichen Anzahl der Hörer abgerechnet wird. Die Musikindustrie befindet sich also mitten im Umbruch, und wir bestimmen mit unserem Hörverhalten, wie schnell und in welche Richtung sich der Trend bewegt. Dabei sollten wir im Hinterkopf behalten: Wenn unsere Lieblingskünstler weiterhin in hoher Qualität produzieren und ihre Werke gut verfügbar sein sollen, werden sie Geld benötigen – für sich und ihr Helfer. Von uns Hörern.
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