Punkt-zu-Punkt-Übertragungen
Täglich wird uns die weite Welt im Fernsehen präsentiert. Alleine während der Nachrichtensendungen ist es üblich geworden, Berichte von den Schauplätzen des Geschehens, egal ob um die Ecke oder vom anderen Ende der Welt, zu zeigen.
Haben Sie sich schon mal gefragt, wie all diese Bilder zu uns, oder besser gesagt, zu den TV-Anstalten gelangen, deren Programme wir am Fernseher anschauen? Über TV-Satelliten werden nicht nur reguläre Fernsehprogramme übertragen, sondern auch sogenannte Feeds.
Was ist ein Feed?
Von regulären Fernsehprogrammen wissen wir, dass sie rund um die Uhr auf Sendung und somit jederzeit empfangbar sind. Feeds werden nur eingeschaltet, wenn man sie gerade braucht. Also dann, wenn über sie eine Übertragung vorgenommen werden soll. Je nach deren Art, kann eine Überspielungsleitung für mehrere Stunden, aber auch nur für wenige Minuten auf Sendung sein. Neben nur kurz aufgeschalteten Feeds gibt es auch solche, die über einen längeren Zeitraum aktiv sind. Auf sie trifft man regelmäßig bei größeren Ereignissen, wie etwa Sport-Großveranstaltungen oder brandaktuellen Krisenherden. Diese Überspielungen sind dann auch am einfachsten aufzuspüren.
Das entscheidende Unterscheidungskriterium zu herkömmlichen Fernsehkanälen: Während sich diese an ein breites Publikum wenden, sind Feeds reine Punkt-zu-Punkt-Übertragungen. Sie sind meist nur für eine einzige Empfangsstelle gedacht. Im TV-Studio wird das zugespielte Rohmaterial aufbereitet und ganz oder in Teilen ins reguläre TV-Programm eingeflochten. Wobei die Ausstrahlung live oder zeitversetzt erfolgen kann.
Auf welchen Satelliten sind Feeds zu finden?
Sie sind abseits der populären Direktempfangs-Satelliten, wie Astra und Hot Bird, zu finden. Aber auf beinahe allen anderen Satellitenpositionen sind zumindest einige Transponder-Kapazitäten für Feeds reserviert. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, welche Orbitpositionen für Feeds genutzt werden und wie viele pro Satellitenposition in etwa aktiv sein können. Da hier Änderungen an der Tagesordnung sind, können sich die Anzahl der Feed-Kanäle, sowie deren Übertragungsparameter von Tag zu Tag ändern.
Die meisten Überspielungsleitungen finden sich auf Ku-Band-Satelliten, die im Frequenzbereich von 10,7 bis 12,75 GHz arbeiten. Sie können mit unseren üblichen Sat-Schüsseln empfangen werden. Weiter finden sich auch im C-Band, also dem Bereich von 3,4 bis 4,2 GHz Videoleitungen. Sie werden überwiegend für Zuspielungen aus Übersee verwendet. In der Tabelle wurden primär nur Feeds berücksichtigt, deren Empfang in Mitteleuropa möglich sein soll.
Sofern gute Sicht nach allen Richtungen gegeben ist, sind in unseren Breiten bis über 50 Satellitenpositionen verfügbar, auf denen alleine im Ku-Band an die 1.000 Überspielungsleitungen zu finden sind.