„GeForce 3D Vision“

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Legales Bild-Doping

An der Erweiterung von Kinoleinwänden und Fernsehmattscheiben um die dritte Dimension wird bereits fleißig gewerkelt, nun sollen Computerspiele vom finalen Aufbruch ins 3-D-Zeitalter profitieren. Der Hersteller Nvidia schickt dazu gleich die passende Lösung ins Feld: Die „GeForce 3D Vision“ getaufte Shutter-Brille soll ohne die Nebenwirkungen früherer Systeme greifbare Spielewelten zelebrieren.

Es grenzt schon an Humor, mit welcher Beharrlichkeit das Schlagwort „3-D“
seit annähernd 70 Jahren seinen Platz in der Unterhaltungsbranche beansprucht, sich
in gebührlichen Abständen zur Welle auftürmt und durch die Lande rollt, nur um letztlich doch wieder in aller Stille zu verebben. Die anstehende Digitalisierung des Kinos, neue Produktionstechniken und nicht zuletzt findige Marketing-Strategen treiben die Euphorie um die dritte Dimension derzeit erneut auf ein hohes und zugegebenermaßen mitreißendes Niveau.
 
Glaubt man den Plänen und Weissagungen der Unterhaltungsindustrie, werden das 3-D-Kino, der 3-D-Fernseher und natürlich auch die 3-D-Blu-ray in einigen Jahren nicht mehr aus dem täglichen Leben wegzudenken sein. Die Technik ist da, sogar ausgereift soll sie endlich sein. Und 3-D-Inhalte fallen dank Dutzender Animationsfilme im Jahr quasi von selbst an. Dass die PC-Branche speziell im Bereich der Spiele in diesen Aufbruchszeiten nicht zurückstehen darf, versteht sich von selbst.
 

Nicht ganz neu

Chiphersteller Nvidia war es, der Anfang des Jahres sein erstes hauseigenes 3-D-Stereoskopiesystem „3-D-Vision“ für 3-D-Filme, primär aber für PC-Spiele präsentierte, das ab März auch hierzulande verfügbar sein soll. Dabei ist die Idee an sich so naheliegend, dass sie schon vor über zehn Jahren, zu Beginn des 3-D-Spiele-Booms, fertig entwickelt und kommerziell vermarktet wurde – mit tatkräftiger Unterstützung eines damals noch jungen, aufstrebenden 3-D-Grafikchipherstellers: Nvidia. Obwohl es bereits einige Zeit davor verschiedene Systeme für 3-D-Entertainment gab, gilt das Jahr 1999 als erster 3-D-Höhepunkt.
 
Zu dieser Zeit verband beispielsweise die deutsche Firma Elsa einige ihrer High-End-Grafikkarten mit LCD-Shutter-Brillen, um die damaligen Spiele noch realistischer erscheinen zu lassen. Aufgrund der einfachen Technik sowie der guten Treiberunterstützung bot Elsas „Revelator-3-D“-Brille noch einige Jahre nach ihrem Erscheinen so etwas wie eine Nische für ambitionierte 3-D-Spiele-Fans. Dass sich das System dennoch nicht am Massenmarkt durchsetzen konnte, lag weniger an der Shutter-Technologie, die jetzt ohne großartige Neuerungen in Nvidias „3D Vision“ eingesetzt wird, als vielmehr an der damals üblichen CRT-Bildschirmtechnik. Die alte Phosphor-Röhre sorgte nämlich in Verbindung mit der LCD-Shutter-Brille unter anderem für starkes Flimmern, das bei vielen Spielern schon nach kurzer Zeit zu tränenden Augen, Kopfschmerzen und Übelkeit führen konnte.
 

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