Fürs Heimkino gemacht
Das HD+TV-Urteil
Im Gegensatz zu den Kollegen aus Übersee aktivierten wir in unserem Test mögliche Zwischenbildberechnungen, um die Bewegtbildschärfe zu steigern. Tauchten allerdings Artefakte auf oder wirkte das Bild zu flüssig, führte dies in unserem Test zur Abwertung.
Vergleicht man die hierzulande vertriebenen Spitzenmodelle, setzt sich in puncto Kontrast der 55ZL1 von Toshiba an die Spitze, auch wenn der Helligkeitsvorteil im Heimkino kaum eine Rolle spielt und Panasonics TX-P65VT30E mit einem stabileren Schwarzwert auftrumpft. Sonys LED-LCD ordnet sich unter Heimkinobedingungen im Mittelfeld ein, denn die LED-Ansteuerung ist in vergleichsweise wenig Zonen eingeteilt und es sind überstrahlende Auren um helle Objekte vor einem dunklen Hintergrund zu beobachten (Halo-Effekt).
Die Arbeitsweise der LED-Beleuchtung ist ebenfalls bei Philips‘ 21:9-Kinoformatfernseher sichtbar, so zeigen kontraststarke Szenenwechsel kurz zeitige Überbelichtungen und die LED-Anteuerung arbeitet in dunklen Bereichen leicht nervös. LGs 55LEX8 offenbart in hellen Sequenzen gar das komplette LED-Raster, hier schränkt die ultraflache Bauform ein.
Aufseiten der Farbdarstellung setzt sich der Plasmafernseher von Panasonic an die Spitze, etwaige Ungenauigkeiten können entweder durch die Quelle oder mittels Farbkalibrierung ausgemerzt werden. Besonders auffällig im Vergleich zu LED-LCDs ist der stabile Blickwinkel und eine hohe Farbgenauigkeit in dunklen Szenen.
Die nach unseren Testkriterien beste Bewegtbildschärfe bietet indes Sonys KDL-55HX925, was durch den Einsatz der effektiven Zwischenbildberechnung Motionflow erreicht wird. Keinem anderen LED-LCD gelang der Spagat zwischen originärem Kinoruckeln und geglätteten Bewegungen derart unauffällig. Philips‘ 58PFL9956H neigt in schnellen Filmszenen zu Bildfehlern und extrem weichen Bewegungsphasen, Panasonics Plasma weist hingegen minimale grünliche Doppelkonturen auf. Aktuelle Edge-LED-LCDs von Samsung und Sharp bieten keine optimalen Heimkinovoraussetzungen, können dafür aber umso mehr im Wohnzimmerumfeld punkten.
(Dennis Schirrmacher und Christian Trozinski)