Für Sie getestet: Audium Comp 5 Active, Seite 2
Prädikat: Ausgezeichnet
Die elektrische Leistungsaufnahme beträgt im Stand-by ca. 1,6 W (je nach Höhe der anliegender Netzspannung) pro Modell. Neben dem RCA-Eingang für den Anschluss an den Vorverstärkerausgang, fallen beim Blick auf das Anschlussfeld ein kleiner Taster und fünf rote LEDs auf. An dieser Stelle kann für jeden Comp 5 eine dreifache Optimierung der klanglichen Performance ausgewählt werden, dazu gehören: die Auswahl der Raum-Dämpfungseigenschaften, die Position des Lautsprechers im Raum und eine Intensitätsregelung der Basswiedergabe.
Eine beigelegte Konfigurations-CD führt den Anwender sicher durch die Einstellmöglichkeiten. Die Auswirkungen der Beeinflussungen können je nach den akustischen Grundbedingungen des Raumes als sehr wirkungsvoll bezeichnet werden. Für uns waren die hörbaren Veränderungen durch eine Änderung der Positions- bzw. der Basswiedergabe am wertvollsten.
Die anschließende Hörsession erfolgte ohne eine Veränderungen am Grundzustand der Comp 5 Lautsprecher. Die für uns am Besten repräsentierten Wiedergabeeigenschaften waren dabei die Abbildung der akustischen Bühne in den Dimensionen Tiefe und Breite, wobei die hohe Impulstreue der Comp 5 einen deutlichen Anteil daran einnimmt.
Wir waren schon etwas erstaunt, wie realitätsnah die Illusion von den beiden Kesselpauken zwischen den Lautsprechern auftauchte: Das Anschlaggeräusch wirkte nicht überspitzt und der tonale Ausklang vermittelte einen großen, runden „Körper“. In einem der höchsten Testansprüche, der Wiedergabe sehr dicht arrangierter sinfonischer Orchesterwerke, wurde eine sehr gute Durchhörbarkeit dargeboten. Die Lokalisierbarkeit einzelner Instrumente, soweit die Aufnahme es zuließ, war ausgezeichnet.
Absolut sauber wirkten die Klangfarben von Instrumentengruppen, die gern zu Schärfen oder Härten neigen. Es wäre eine Lüge zu behaupten, der „Breitbänder“ stünde dem strahlenden Glanz, den so mancher Hochtöner beisteuert, in nichts nach. Und genau diese zum Teil durch Verzerrungen erzeugten Eigenheiten wird der Zuhörer auch nicht vermissen! Denn, wenn ihn erst einmal die schmerzfreien, obersten Gesangslagen unserer Sopranistin mit Orgelbegleitung erstaunt haben, so wird der Zuhörer den Wohlklang erkennen.
Die Abbildung der Aufnahmeraumgröße gelingt diesem Lautsprecherpaar ebenfalls sehr gut. Im Allgemeinen erhalten Klänge im Präsenz- und Hochtonbereich, die zudem noch ein starkes Obertonspektrum aufweisen, einen besonders angenehmen, runden Schliff. So ist es auch nicht erstaunlich, dass selbst Sibilanten bei stark in der Dynamik begrenzten Rock oder Popmusiktiteln ohne Auffälligkeiten blieben.
Der Comp 5 Active ist selbst sehr dynamisch in seiner Wiedergabe, es fällt ihm leicht, feine Details in der Musik aufzuzeigen. Diese Eigenschaft wird aber nicht strapaziert. Dadurch wirkte auch unsere Cembalo-Aufnahme warm und plastisch und weniger analytisch, weil das Anreißgeräusch der Federkiele nicht seziererisch herausgearbeitet wurde. Selbst die Leistungsfähigkeit bei der Auflösung grober Dynamiksprünge ist größer als erwartet. Ein Steinway-Konzertflügel wurde uns dadurch sehr emotional dargeboten, genauso wie kleine und große konzertante Besetzungen.
Es ist erstaunlich, welche Basisbreite ein Paar der Comp 5 Active abdecken kann. Natürlich ist diese abhängig von der jeweiligen Raumakustik. Die Lautsprecher selbst werden nach einiger Zeit gar nicht mehr als die Aussender der Schallwellen wahrgenommen. Trotzdem bildet sich zwischen ihnen ein sehr gut lokalisierbares Klangeschehen aus, ohne dass es diffus ineinander verschwimmt. Dabei ist es nicht zwingend nötig, ein strenges Stereodreieck zu forcieren. Wer seine Sinne nicht überlasten möchte und einfach nur entspannt der Musik lauschen will, der sollte sich diesen Lautsprechertyp genauer anhören.