Netzwerkfreigabe unter Windows 7
Heimvernetzung ist nicht erst seit ein paar Wochen ein wichtiges Thema für viele Fernsehkonsumenten. Doch obwohl die Netzwerkschnittstelle bei den meisten Geräten inzwischen zum Standard geworden ist und zur Administration von Netzwerken am PC nicht mehr zwingend ein Hochschulabschluss notwendig ist: Die simple Vernetzung der Geräte stellt Nutzer immer wieder vor einige Schwierigkeiten.
Insbesondere Filmfans haben sicherlich schon lange das Potenzial von Linux- Receivern mit dem E2-Betriebssystem erkannt. Fast alle am Markt befindlichen Digitalreceiver dieser Bauart verfügen über die Möglichkeit, intern eine Festplatte zu verbauen und Filme aufzuzeichnen. Durch die umfangreichen Schnittstellen wie USB oder eSATA können zusätzlich externe Speicher- 96 Service Praxis medien mit dem Receiver verbunden werden und schließlich bietet der Netzwerkanschluss auch den Zugriff auf das Gerät über den heimischen PC inklusive der Möglichkeit, aufgenommene Sendungen hin- und herzukopieren.
Eine feine Sache, doch schnell kann es auch Probleme geben. Schließlich entsteht gerade durch den Datenhunger der HD-Sendungen schnell eine stattliche Sammlung an Filmen, welche die Speicherkapazität des Gerätes selber übersteigt. Ein Auslagern auf externe Datenträger oder den PC ist angesagt. Doch was tun, wenn der Lieblingsfilm auf dem Computer liegt und man keine Lust hat, vor dem Beginn des Kinoabends erst die Datei auf den Receiver zu verschieben? Oder man wünscht sich, aus verschiedenen Räumen Zugriff auf die aufgenommenen Dateien zu haben. Die Lösung kann ein Network Attached Storage (NAS) sein, also eine netzwerktaugliche Festplatte, auf die alle Geräte im heimischen Netzwerk Zugriff haben. Doch eine solche NAS-Lösung ist je nach Ansprüchen des Nutzers verhältnismäßig teuer.
Windows 7 als Datenspeicher
Nutzer eines Rechners im Netzwerk haben da eine viel einfachere Lösung: Durch gezielte Dateifreigabe der Ordner oder Videofestplatten wird der heimische Rechner zum Multimedialieferanten für Video, Audio und Fotos. Natürlich ist die hier vorgestellte Lösung nur sinnvoll, wenn es sich um den Wunsch nach gelegentlichem Zugriff auf die Dateien handelt. Soll der Rechner hingegen tagtäglich laufen, um die Filme im Netzwerk bereitzustellen, so werden Sie bei der nächsten Stromrechnung gehörig erschrecken, denn hier sind spezielle NAS-Lösungen der deutlich preiswertere Weg. Alle anderen Gelegenheitsnutzer jedoch können nach unserer Anleitung vorgehen und einfach den Heim-PC als Datenlieferanten einrichten.
In unserem Beispiel zeigen wir Ihnen die Vorgehensweise mit Windows 7 Home Premium. Bei anderen Windows-Betriebssystemen ist die Freigabe aber auf ähnlichem Weg zu bewerkstelligen. Heimvernetzung über Windows Zugegeben, die von uns vorgestellte Lösung eignet sich eher für Gelegenheitsnutzer. Ein normaler Office-PC ist nun mal von der Konzeption her kein auf Dauerbetrieb ausgelegtes Gerät. Wer allerdings nur gelegentlich einen Film im heimischen Netzwerk streamen möchte, kann auf diese Art und Weise dennoch einen günstigen Mediaserver einrichten. Dabei sind Sie bei der Wiedergabe selbstverständlich nicht nur auf einen Standort mit Receiver angewiesen.
Vielmehr können mehrere Linux-Geräte in das Mediennetzwerk eingebunden werden. Von allen Geräten aus ist dann der Zugriff auf die Festplatte im Windows-Rechner möglich und sogar die gleichzeitige Wiedergabe gleicher oder unterschiedlicher Inhalte von verschiedenen Standorten aus ist machbar. Im Testlabor haben wir in einer durchaus kritischen Testinstallation (Notebook mit Freigabe einer externen USB-2.0-Festplatte) gleichzeitig an fünf verschiedenen Boxen unterschiedliche HD-Filme per Streaming störungsfrei abspielen können. Erst beim Zuschalten einer weiteren Box knickte das System ein. Der Flaschenhals ist dabei die Geschwindigkeit des USB-Anschlusses, während Netzwerkund CPU-Last im normalen Bereich waren.
(Mike Bauerfeind)