Fernseher oder Beamer?
Der Bildvergleich
Solange wir die Beleuchtung in unserem Testraum nicht ausschalteten, konnte Samsungs HU7590 den Sony VPL-HW40ES in Schach halten. Der Bildkontrast des Fernsehers erscheint in heller Umgebung deutlich satter, unsere Leinwand bot gegen einfallendes Umgebungslicht keinerlei Schutz. Bei seitlicher Betrachtung verschlechterte sich der Bildkontrast des Fernsehers jedoch zusehends, bis zu einem Punkt, an dem wir das Beamerbild dem TV-Bild vorzogen – bei vollständig eingeschalteter Raumbeleuchtung wohlgemerkt.
Sobald wir sämtliche Lichtquellen ausschalteten, glaubten wir unseren Augen kaum: Im Film „Der Hobbit 2“ präsentierte der Projektor Farben in dunklen Bildbereichen exakt so, wie sie produziert wurden und die optionale Farbraumerweiterung hilft , den Kontrastfarbeindruck zu verstärken, ohne die Aussage des Bildes zu verfremden. Der UHD-Fernseher erschien im direkten Vergleich blass, bläulich verfärbt und kontrastarm. Erst in hellen Szenen konnte der LCD-Fernseher überzeugen: Strahlend brillante Bilder lassen kaum Unterschiede zur Projektion erkennen, der schlechtere Schwarzwert fällt dann nicht mehr ins Gewicht. Ganz anders der Bildeindruck, sobald sich die Zwerge dem Drachen Smaug nähern: Das Gold in der Schatzkammer, die Detailpracht des Drachen und der riesigen Steinwände sowie die lodernden Flammen von Smaugs Drachenatem, all das zeigt der Projektor in beeindruckender Farb- sowie Detailgenauigkeit, während das TV-Bild vergleichsweise matt.
Ungleiches Duell
Keine Frage: Ein Heimkinoprojektor wie Sonys VPLHW40ES, der für die Kinobilddarstellung optimiert ist, macht es jedem Fernseher schwer, eine bessere Bildqualität zu erzielen. Dennoch überrascht es, dass ein 2 200-Euro-Projektor einen 4 000 Euro (65 Zoll) oder gar 6 000 Euro (75 Zoll) teuren UHD-Fernseher wie den HU7590 derart distanzieren kann. Der Fernseher ist zwar das bessere Universaltalent, doch wer auf der Suche nach der optimalen Bildqualität für Kinofilme ist, der findet im VPL-HW40ES die günstigere Alternative. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, den Bildvergleich mit weiteren Fernsehern durchzuführen.
Unser Fazit: Erst ein Panasonic AXW904 mit IPS-LCD-Panel, erweiterter Farbraumdarstellung und echter LED-Hintergrundbeleuchtung konnte den VPL-HW40ES überflügeln, doch mit 5 800 Euro kostet der Fernseher ein Vielfaches des VPL-HW40ES. Sonys neuer Kurvenstar S9005B kann sich ebenfalls gegen den VPL-VW40ES behaupten, doch müssen Sie bei diesem Fernseher exakt frontal vor der Bildfläche sitzen. Bereits ab drei Personen und den damit einhergehenden Blickwinkelabweichungen dürft e es in der Praxis schwierig werden, diese Bildqualität aufrechtzuerhalten. LGs OLED-Fernseher EC930V überflügelt den Projektor im Bildkontrast sichtbar, die noch junge Bildtechnik ist derzeit aber nur in 55 Zoll preislich attraktiv, d. h. die erzielbare Bildgröße begrenzt. Wer Filme in Gesellschaft genießen, ein riesiges Bild erzielen und dabei den Preis nicht aus den Augen verlieren möchte, der macht mit einem Projektor wie dem VPL-HW40ES garantiert nichts falsch.
Unser Bildvergleich mit eingeschalteter Raumbeleuchtung zeigt, dass nur der Fernseher (rechts) ein kontraststarkes Bild garantiert. Die weiße Leinwandfläche (links) hellt sich hingegen so stark auf, dass der Bildeindruck des Projektors zu wünschen übrig lässt. Selbst mit einer optimierten Leinwandoberfläche ist der Kontrast des Fernsehers unerreichbar
Der Bildeindruck wandelt sich komplett, sobald die Raumbeleuchtung ausgeschaltet wird: Der höhere Bildkontrast des Projektors (links) setzt das Filmbild kontraststark um, der Fernseher (rechts) zeigt dunkle Bereiche hingegen kontrastschwächer und bläulich. Beide Geräte wurden für den Bildvergleich in den jeweiligen „Film“-Bildmodi betrieben
Durch die Farbraumerweiterung des Projektors erscheinen hellere Aufnahmen kontraststärker, ohne unnatürlich zu wirken (links), die Farbtreue in dunklen Bereichen begeistert ebenfalls. Der UHD-Fernseher bietet diese Option nicht, weshalb der Bildeindruck vergleichsweise emotionslos erscheint (rechts)
Das Projektorbild (links) zeigt die tiefere Schwarzdarstellung, die bessere Schattendurchzeichnung und eine höhere Brillanz. Das TV-Bild (rechts) kann zwar überzeugen, ist in allen Bereichen aber unterlegen. Mit HD-Vorlagen arbeitet der Projektor vorhandene Bilddetails überzeugender heraus, erst mit UHD-Quellen setzt sich der TV qualitativ ab
(Christian Trozinski)