Farbe, Kontrast, Helligkeit, Teil 4
Bildverbesserer optimal eingesetzt
Zwischenbildberechnung
Die Display-Technik der heutigen Fernseher und Projektoren hat einen entscheidenden Nachteil: die Verweildauer der Bilder auf der Bildfläche. Dadurch wird der Fußball zur Schliere oder das vorbeifahrende Auto zieht ein Geisterbild hinterher. Um dies zu verhindern, werden in modernen Geräten Zwischenbilder berechnet und somit die Kanten bewegter Objekte künstlich geschärft. Unvorteilhaft ist der dadurch entstehende „Soap-Effekt“ – das Bild wirkt künstlicher und weicher. Weiterhin können am Rand bewegter Objekte durch fehlerhafte Pixelzuweisung Artefakte entstehen. Manche Hersteller bieten deshalb an, die Zwischenbildberechnung stufenweise zuzuschalten. Bei einem laufenden Spielfilm sollte dann die richtige Einstellung durch Experimentieren dem eigenen Geschmack angepasst werden.
Rauschreduktion
Der Fachbegriff „Signal Noise“ verrät schon die Ursache dieses Effekts: Das Rauschen tritt hauptsächlich bei der Aufnahme und Übertragung von analogem Material (TV) auf oder wird durch Kompression digitaler Bilder verursacht. Das Hochskalieren auf die Full-HD-Bildschirmgröße verstärkt den Effekt noch mehr. Die Rauschreduktion mindert das Problem zwar, lässt das Bild aber unschärfer erscheinen. Deshalb verwenden Sie diese Funktion am besten nur bei schlechten TV-Signalen oder geringauflösendem Material. Bei HDTV oder Blu-ray tritt nur wenig Rauschen auf und die Reduktion würde den Bildeindruck verschlechtern. Manche Blu-ray-Abspieler bieten zudem die Möglichkeit, bereits im Vorfeld der Übertragung eine Rauschreduktion durchzuführen. Diese zeigt – je nach Gerätehardware – mitunter sehr gute Ergebnisse und entlastet den Fernseher.
Automatische Dimmung
LC-Displays strahlen nicht von selbst und müssen deshalb für die Bilddarstellung ständig hinterleuchtet werden. Das hat allerdings Auswirkung auf die Wiedergabe von dunklen Bereichen im Bild. Manche Geräte bieten daher an, die Beleuchtung dem Bildinhalt oder dem Umgebungslicht anzupassen. Aber aufgepasst: Durch ganzflächiges Abdunkeln geht der Kontrast verloren; reagiert der Apparat zu träge, wird die gleiche Filmszene unterschiedlich ausgeleuchtet. Neuere LED-LCD-Fernseher setzen diesem Problem Local Dimming entgegen, wobei nur einzelne Bildbereiche abgedunkelt oder erhellt werden können. Hier ist es entscheidend, wie viele LEDs in wie vielen Blöcken untergebracht sind. Sind es zu wenige, treten auch hier Fehlausleuchtungen und Kontrastverluste auf.
Allgemein eignen sich diese Technologien aber, die generelle Display-Helligkeit der Umgebungslichtsituation anzupassen. Im abgedunkelten Raum sollte dabei eher gedimmt werden, bei mehr Licht ist ein aufgehelltes Bild die bessere Wahl. Generell ist es auch nicht ratsam, aus dem heimischen Wohnzimmer eine Dunkelkammer zu machen. Eine dezente Hinterleuchtung des Gerätes verbessert den Kontrasteindruck und schont die Augen.
(Christian Hill)