Express AM1

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Satellitenvorstellung

Express AM1 40 Grad Ost zählt zu den klassischen, schon seit Jahrzehnten belegten russischen Satellitenpositionen. Während der frühen 1990er Jahre wurde hier das zweite staatliche russische Fernsehen analog ausgestrahlt.

Damals kamen noch alte Gorizont-Satelliten zum Einsatz. Sie wurden längst durch moderne Express-Satelliten ausgetauscht, die weitaus umfangreichere Übertragungskapazitäten an Bord haben und auch nicht mehr nur im C-Band aktiv sind.
 
Express AM1 wurde am 29. Oktober 2004 mit einer Proton-M-312-Trägerrakete vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur ins All befördert. Der Satellit wurde, genauso wie auch alle anderen Express-Satelliten, von NPO PM in Zusammenarbeit mit Alcatel Alenia Space hergestellt und hatte ein Startgewicht von 2 600 Kilogramm (kg). Seine Lebensdauer ist auf 12 Jahre anberaumt, womit er noch bis 2016 seinen Dienst versehen sollte. Die elektrische Leistung des Express AM1 beträgt 4 200 Watt (W).
 
Während andere Satelliten im Laufe ihres Lebens auf verschiedenen Orbitpositionen ihren Dienst versehen, wurde Express AM1 von Beginn an ausschließlich auf 40 Grad Ost betrieben. Zur eindeutigen Identifizierung trägt er die NORADNummer 28463. Sie bleibt auch gleich, sollte der Satellit einmal auf einer anderen Position unter anderem Namen eingesetzt werden.

Technische Daten

Express AM1 hat 18 Ku-Band-, 9 C-Band- und als Besonderheit auch einen L-Band-Transponder an Bord. Im C-Band nimmt Transponder 6 eine Sonderstellung ein. Er arbeitet auf der schon historischen russischen Sat-Frequenz 3,675 Gigahertz (GHz) und ist mit einer Transponderleistung von 120 W ausgestattet. Seine Signalstärke im Zielgebiet beträgt 40 bis 48 Dezibel Watt (dBW) und erlaubt den Empfang mit überaus kleinen Schüsseln.
 
Die acht weiteren C-Band-Transponder arbeiten nur mit je 40 W. Womit in der Kernausleuchtzone 43 dBW erreicht werden. An den Rändern des Footprints fällt die Signalstärke auf 35 dBW ab. Alle C-Band-Übertragungskapazitäten haben eine Bandbreite von 40 Megahertz (MHz).
 
Die 18 Ku-Band-Transponder senden mit 100 W. Ihre Bandbreiten von je 54 MHz erlauben die Aufschaltung recht großer digitaler Datenströme zur Ausstrahlung vieler TV-Kanäle in guter Qualität. Sie laden aber auch dazu ein, gemeinsam mit TV-Signalen auch andere Dienste auszustrahlen. Da diese jedoch nicht in den Sat-Frequenzlisten Berücksichtigung finden können, bleibt uns das vollständige Einsatzgebiet vieler Transponder im Verborgenen. Diese Tatsache trifft übrigens auf die meisten Satelliten zu, denn nur die wenigsten sind ausschließlich für den TV-Direktempfang in Verwendung.
 
Je nach eingesetzter Ausleuchtzone werden über die Ku-Band-Transponder des Express AM1 unterschiedliche maximale Signalstärken erreicht. Der Mitteleuropa-Beam kommt auf eine Signalstärke von 42 dBW, der Ku-Band-Superbeam für Europa auf 49 dBW, der Ku- Band-Widebeam Europa auf 47 dBW. Über den Indien-Footprint werden bis zu 49 dBW bereitgestellt. Über den L-Band-Transponder wird mit 30 W gesendet. Seine Bandbreite beträgt nur 0,5 MHz, womit er für die Ausstrahlung von TV-Diensten ausscheidet.

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