Exklusive Programme durch C-Band

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Exklusive Programme durch C-Band, Teil 3

Equipment: Mindestens 180-cm-Spiegel

Der Reiz des C-Bands

Im 4-GHz-Bereich sind primär originale Inlandsprogramme, so wie sie vielfach auch terrestrisch ausgestrahlt werden, zu sehen. Dabei handelt es sich meist um nationale staatliche Sender.
 
Selbst wenn wir die meisten Sprachen nicht verstehen, bieten uns diese Stationen eine gute Gelegenheit, die Kulturen verschiedener Regionen besser kennen zu lernen. Denn Bilder sprechen mehr als tausend Worte. Nachrichten und Reportagen geben gute Einblicke, unter welchen Umständen die Bevölkerung in verschiedenen Ländern lebt.
 
Und wird mal wieder wo geputscht, haben wir vielleicht sogar Gelegenheit zu sehen, wie sich die die neuen Machthaber ihren Untergebenen präsentieren. Schön anzusehen sind auch Folklore und kulturelle Beiträge. Vor allem auf afrikanischen Stationen spielt Musik eine große Rolle, die auch für unsere Ohren äußerst attraktiv klingt. Da viele Länder zudem ehemalige Kolonien sind, wird in ihren TV-Kanälen bevorzugt auch in Englisch oder Französisch gesendet.
 

Eine harte Nuss: Das benötigte Equipment

Für das C-Band sind unsere herkömmlichen Schüsseln zu klein. Damit wir wenigstens einen Teil der bei uns möglichen 4-GHz-Orbitpositionen empfangen können, brauchen wir zumindest einen 180-cm-Spiegel. Bei einigen wenigen Positionen geht’s auch schon mit weniger Blech. Mit durchweg gutem Empfang ist jedoch erst ab rund 2,4 m Durchmesser zu rechnen.
 
Je größer die Antenne, umso größer auch die Empfangschancen. Mit guten Antennen ab rund 4,5 m Durchmesser gelingt auch schon mal der Empfang verschiedener Programme, die zum Beispiel auf dem, nur in ein eng begrenztes Zielgebiet strahlenden Regionalbeam des Thaicom auf 78,5° Ost, senden. Selbst bei solchen Durchmessern können wir nicht davon ausgehen, alle Programme zu sehen. Auf den Satelliten kommen nämlich verschiedene Beams zum Einsatz, deren Grenzen schon zu weit weg von uns liegen können.
 
Neben einer großen Antenne werden auch ein C-Band-LNC und ein 4-GHz-Feedhorn mit mechanischem Polarizer benötigt. Nur sie erlauben, die Polarisation gradgenau und so auf Empfangsmaximum bei jedem Kanal einzustellen. Das ist gerade beim C-Band-Empfang sehr wichtig, da es oft genug darum geht, aus schwachen Signalen noch etwas verwertbares herauszukitzeln. Es gibt zwar auch 4-GHz-LNBs mit integrierter Ebenenumschaltung, mit denen man zwischen Horizontal und Vertikal mit unterschiedlichen Speisespannungen wechseln kann.
 

Im C-Band kommt jedoch auch die zirkulare Polarisation, nämlich Rechts- oder Linkszirkular, zum Einsatz. Womit wir in diesem Frequenzbereich mit vier Empfangsebenen (von denen je nur zwei pro Satellit verwendet werden) konfrontiert sind. Nur mit einem mechanischen Polarizer lassen sich alle Empfangsebenen erfolgreich ansteuern.
 
Anders als bei Ku-Band-Satelliten, finden sich im C-Band auf den einzelnen Orbitpositionen stets nur wenige Sender. Um von der Programmvielfalt des 4-GHz-Bereichs zu profitieren, sollte die Antenne drehbar sein. Mit einem kleinen DiSEqC-Motor geht das nicht mehr. Hier leisten zum Beispiel klassische Schubstangenmotoren wertvolle Dienste.
 
Am schwierigsten wird es jedoch, wenn wir uns der Receiverfrage widmen. Die meisten Digitalboxen können zwar auch im C-Band empfangen, ihnen fehlt aber die Steuermöglichkeit für den mechanischen Polarizer und dem Motor. Geeignete Boxen, an dem sich die drei Adern des Polarizers und die vier Drähte des Schubstangenmotors anschließen lassen, werden nämlich seit einigen Jahren nicht mehr angeboten.
 
Man wird aber immer wieder bei Internetauktionen fündig und kann Geräte wie den Echostar AD3000, AD3600 oder den DVR7000 (mit Festplatte), durchaus kostengünstig ersteigern. Alternativ empfiehlt sich, auch nach analogen Drehreceivern, wie dem 8700er Echostar oder einem 800er Drake, Ausschau zu halten. Mit ihnen würde jedoch ausschließlich die Antenne gesteuert werden. Zum Fernsehen käme dann ein zweiter handelsüblicher Digitalreceiver zum Einsatz.
 

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