Vielfalt im Frequenzbereich von 3,4 bis 4,2 GHz
Unsere typischen Satellitenanlagen empfangen das Ku-Band, so wie es von Astra, Eutelsat und anderen, genutzt wird. Es garantiert uns eine große Programmvielfalt aus Europa und der näheren Umgebung unseres Heimatkontinents. Mehr als eine handelsübliche Sat-Schüssel von etwa 60 bis 90 cm Durchmesser, eine Digitalbox und, wollen wir möglichst viel sehen, einen DiSEqC-Motor, braucht es nicht.
Über Satellit stehen uns aber auch TV und Radio aus beinahe der ganzen Welt zur Verfügung. Sie werden im sogenannten C-Band ausgestrahlt. Mit unseren kleinen Schüsseln bleiben uns diese faszinierenden Kanäle jedoch verwehrt.
Der 4-GHz-Bereich
Das C-Band umfasst den Frequenzbereich von 3,4 bis 4,2 GHz. Während das Ku-Band von 10,7 bis 12,75 GHz primär für die kleinräumige Versorgung und den Empfang mit kleinen Antennen bestens geeignet ist, kommt der 4-GHz-Bereich, so eine andere Bezeichnung des C-Bands, dann zur Anwendung, wenn ganze oder sogar mehrere Kontinente erreicht werden sollen.
Für den privaten Direktempfang war das C-Band, bis auf wenige Ausnahmen, kaum gedacht. Seine primäre Aufgabe liegt etwa bei der Signalzuführung zu terrestrischen Sendeanlagen, Kabelkopfstationen oder für kontinentübergreifende Überspielungen. Die Hauptzielgebiete der meisten 4-GHz-Satelliten, die von uns aus gesehen werden können, sind Afrika, Asien oder Südamerika. Europa stand nie im Focus und wird selbst bei neuen Satellitenserien nur am Rande berücksichtigt.
Spannende Programmvielfalt
Im C-Band sind für uns zahlreiche spannende und exklusive Programme empfangbar. Zwischen 80° Ost und 53° West sind rund 27 Sat-Positionen mit bei uns empfangbaren Kanälen vertreten. Je nach topografischer Lage können es sogar noch mehr sein. Außerdem sind auf einigen weiteren C-Band-Satelliten, die auch bis Europa strahlenden Transponder derzeit inaktiv.
Zu den spannendsten Positionen zählen 78,5° Ost und 76,5° Ost. Hier können wir KCTV, das nordkoreanische Staatsfernsehen ebenso live sehen, wie mehrere Kanäle aus Burma oder die wichtigen thailändischen Inlandsprogramme, die im Zielgebiet auch terrestrisch verbreitet werden, sowie Stationen aus Kambodscha oder Pakistan. Ferner stehen unter anderem die Malediven oder TV vom indischen Subkontinent, wie Indien oder Bangladesh, bereit. Zwischen 74° Ost und 57° Ost sind auf verschiedenen Orbitpositionen primär Sender aus Schwarzafrika vertreten.
Die Demokratische Republik Kongo, Tansania, Sambia, Mosambik, Uganda und weitere, warten nur darauf, von uns entdeckt zu werden. Spannend ist auch 68,5° Ost, wo wir unter anderem Sender aus Indien, Südkorea, Japan oder China empfangen. 49° Ost und 40° Ost halten wieder vornehmlich russische Lokalsender bereit. Einiges Interessantes bietet weiter die arabische Position 30,5° Ost.