Exklusiv-Test: Netzwerkplayer Pioneer N-50, Seite 2
Der Klang
Der integrierte D/A-Wandler ist nicht bloß als eine Dreingabe zu verstehen und macht den Streamer zu einem ernstzunehmenden D/A-Konverter. Der Wandlerchip ist mit seiner Clock für eine asynchrone Datenübertragung bis 32 Bit und 192 kHz ausgelegt. Die passenden Treiber für Windows-Nutzer lagen dem Gerät bei, unsere Test-Macs kamen wie immer treiberlos aus. Während die eingehenden Signale vom AKM-AK4480-Chip gewandelt werden, schaltet der N-50 seine digitalen Ausgänge stumm. Im Hörvergleich mit Testtiteln unserer Audioserver vermissten wir die Möglichkeit der lückenlosen Wiedergabe. Zusammenhängende DJ-Sets oder Livemitschnitte wurden zwischen jedem Titel aus dem Konzept geworfen – ein Umstand der mittlerweile nicht mehr sein muss.
Die Wiedergabemöglichkeiten halten sich dafür etwas zu strikt an den UPnP-Standard: auf Spulen und Pausieren muss man verzichten. Mit Auto Sound Retriever, Sound Retriever Air, Hallo-Bit-32 und Pure Audio hat der N-50 vier Wiedergabemodi im Programm. Der Auto Sound Retriever verhalf schlecht komprimierten Dateien mittels DSP wieder zu mehr Leben, der Sound Retreiver Air tat dies für Bluetoothstreams. Besonders der Hochtonbereich profitierte von den beiden Aufpolierern. Der Hallo-32-Bit-Mode skalierte sämtliche eingehenden Signale auf 32 Bit. Beim Test mit 24-Bit-Flac-Dateien bevorzugten wir jedoch die Originalauflösungen, die uns noch plastischer erschienen. Nach ausgiebigen Tests zeichnete sich eine Präferenz für den Pure-Audio-Modus heraus, der das Signal am DSP vorbei direkt zu den analogen Ausgängen leitet.
Dabei wurden komplexe Orchesterstrukturen sauber aufgelöst dargestellt, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken. Dominante Vokalaufnahmen mit Sibilantenüberbetonungen hielten sich ebenfalls zurück. Der impulshafte Tieftonbereich überzeugte uns bei der Darbietung großer Kesselpauken. Bassgitarren wurden mit ausreichend Tiefgang und knorrigen Mitten dargestellt – klangliche Eigenschaften, die dem N-50 sehr gut zu Gesicht stehen.
Ob es sich bei der Gerätebeschreibung um einen Netzwerkplayer mit DAC oder umgekehrt handelt, ist dem N-50 egal. Er kombiniert beide Eigenschaften mit hochauflösender Wiedergabe und asynchroner Datenübertragung. Die fehlende DAB-Unterstützung macht er mit Airplay wett, und das zu einem verbraucher-freundlichen Preis. Unser Fazit: Das Gerät macht Spaß, bietet Platz für Updates und ist günstig zu haben. Ausprobieren!
Ausstattung
Technische Daten
(Torsten Pless)