Exklusiv-Test: Marantz PM-15S2 Limited

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Grenzenloser Klang

Eine limitierte Auflage ist keine Neuversion, sondern eine, die mit Verbesserungen im Detail versehen wurde. Damit ist nicht nur das matt glänzende Schwarz der Limited Edition gemeint, sondern es sind auch die inneren Werte, die den Klang bestimmen.

Aussehen und Technik

 
Was ist geblieben? Die beliebte Gehäuseform mit der abgerundeten Gehäusefront wurde natürlich übernommen. Sie wird aus geschliffenem Aluminium gefertigt und gemeinsam mit den Aluminiumseitenteilen an der massiven Stahlblech-Chassiskonstruktion angebracht. In ein blaues Licht werden nach wie vor die in der Front eingelassenen Bedienelemente durch zwei seitlich abstrahlende LED-Reihen gerückt.
 
Auch die beiden griffigen Drehregler aus Aluminium für die Lautstärkeanpassung und die Quellenanwahl sind ebenfalls geblieben. Mit einem Blick auf das zentral gelegene, runde Display werden neben dem Status auf dem zweizeiligen Display auch der ausgewählte der fünf Eingänge und die Pegeldämpfung angezeigt. Natürlich können das Display und die indirekte blaue Beleuchtung abgeschaltet werden

Auf den ersten Blick kann im Vergleich zum „normalen“ PM-15S2 im Inneren an einigen Stellen der Schaltungstopologie eine Bauteilveränderung festgestellt werden. Die von Haus aus integrierten HDAM (Hyper Dynamic Amplifi er Module) wurden schon vor der Limited Edition überarbeitet und scheinen unverändert zu sein.
 
Mit weiteren Änderungen kann die integrierte umschaltbare MM/MCPhono-Vorstufe mit Stromgegenkopplung aufwarten. Sie ist eine weitere Krönung der Limited Version, da diese direkt dem Flaggschiff PM-11S2 entnommen wurde. Doch auch an ihr wurden Veränderungen anhand des Austausches von Klang bestimmenden Folienkondensatoren vorgenommen. Der Austausch dieser Kondensatorart kommt einem regelrechten Feintuning gleich, das im vorliegenden Modell häufig angewandt wird.

An den eigentlichen Endstufenmodulen konnten wir im Vergleich keine starken Modifikationen ausmachen. Das Netzteil scheint stärker bemessen zu sein, der Ringkerntrafo von Bando wurde größer gewählt. Auch die Fähigkeit des Netzteils, schneller auf erhöhte Leistungsansprüche zu reagieren, wurde ausgebaut. Wenn man dies an den Messwerten reproduziert, wird man nicht enttäuscht, denn diese sind in der Tat noch einmal besser. Die Limited Edition bietet einen erneut verbesserten Signalrauschabstand und eine um 6 Dezibel (dB) erhöhte Unterdrückung von Klang verfärbenden Differenztönen (DFD) an.
 
Auch in der Leistungsabgabe an die Lautsprecher ist eine Steigerung auf 99 Watt Sinus (1 kHz) an 8 Ohm bei 1 Prozent THD erreicht worden. Im Bursttest nach CEA-2006 konnten bei gleichen Bedingungen sogar 111 Watt (W) für jeden Kanal gleichzeitig erreicht werden. Das Tuning hat sich auch auf das Verhalten und die Summe der harmonischen Verzerrungen und der Störanteile (THD+N) positiv ausgewirkt: Mit einem THD+N von nur 0,007 Prozent bezogen auf ein Eingangssignal, das 20 dB vor der nominalen Vollaussteuerung liegt und bei dieser sogar nur 0,005 Prozent THD+N erreicht, werden hier beste Werte vorgelegt. Marantz meistert so mit Bravour die harten Anforderungen, die wir an die Verstärkertechnik stellen.

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