Exklusiv-Test: Jubiläumsverstärker Opera Consonance Cyber 100

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Exklusiv-Test: Jubiläumsverstärker Opera Consonance Cyber 100, Teil 2

Das Innenleben

Die Röhrenauswahl

 
Bei der Röhrenauswahl wird auf den weltweit größten Produzenten sowie auf die russischen Versionen von Electro Harmonix und Sovtek gesetzt: Direkt am Eingang sitzt eine 12AX7-Doppel-Triodenröhre, die US-amerikanische Bezeichnung der europäischen ECC83. Darauf folgen die beiden Doppeltrioden 12BH7, die einst für Fernsehempfänger konzipiert wurden.
 
Für die Auskoppelkondensatoren hat man sich mit Folienkondensatoren von auricap klangliche Unterstützung aus Nordamerika geholt. In der nächsten Stufe geht es mit den beiden 5AR4-Leistungsdoppeldioden weiter, die einen etwas höheren Elektronenfluss zur Verfügung stellen.
 
 
 
 
Diesen geben sie an die großen Leistungsröhren vom Typ KT88EH weiter, wovon jeweils zwei im Gegentaktbetrieb geschaltet werden. Eine Auto-Bias-Regelung sorgt dafür, dass die Röhren, selbst nach einem Wechsel, ohne weitere Einstellarbeiten, mit dem richtigen Ruhestrom versorgt werden.
 
Ihr Ausgangssignal muss von der gebotenen hohen Spannung mittels Leistungsübertrager in ein niederohmiges Signal mit den Wicklungen für 4-/8-Ohm-Lautsprecher angepasst werden. Von hier aus geht es zu den Lautsprecherterminals weiter, die sich sowohl mit Kabelschuhen als auch mit Bananenstecker verstehen.

Der Hörtest

Unseren Hörtest haben wir mit klassischen E-Gitarren-Titeln begonnen, die mit kräftigem Grundton reproduziert und von knorrigen Bassgitarren ergänzt wurden. Der Cyber 100 scheint ideal auf die Genre Rock und Blues abgestimmt zu sein und verleiht Hi-Hat- und Beckenanschlägen einen eigenen Glanz. Rachmaninoffs „Symphonische Tänze“ ließen nichts an Energie vermissen und filigrane Instrumente wie Triangeln wurden deutlich in Szene gesetzt. Dabei bildete das Klangbild eine kompakte Einheit, das die Aufmerksamkeit stets auf das musikalische Werk lenkte.
 
Unsere spanische Flamenco-Tänzerin verzichtete auf ausufernde Bewegungen und fand ihre Bühne innerhalb der Lautsprecherbasis abgesteckt. In dem Testumfeld fielen Solo-Gesangsstimmen mit einer leicht angehobenen Betonung der S-Laute sowie des Konsonantenbereiches auf, was sich bei höheren Lautstärken etwas häufte. In voller Rockband-Besetzung treten Stimmen jedoch nicht hervor und somit wird ein organisch-dichter Allround-Klang erreicht. Ein deutlich warmer Gesamtklang herrscht vor, der vom Anteil der harmonischen K2-Verzerrungen sowie einem geringeren Anteil K3 geprägt wird. Bei höheren Leistungen kommt ein gewisses Sättigungsverhalten der Ausgangsübertrager hinzu. Die Geburtstagsversion des Opera Cyber 100 koloriert den Klang und nutzt die Basisbreite der Lautsprecher, um den Hörraum mit einer harmonischen Note zu füllen.

Ausstattung

Technische Daten

(Torsten Pless, Jens Voigt)

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