Keine Hexerei
Hat man sich einen neuen Digitalreceiver zugelegt, wird man es kaum erwarten können, ihn in Betrieb zu nehmen. In der Regel sind die Geräte bereits vorprogrammiert, weshalb sie nur noch mit der Anlage, dem TV und dem Stromnetz zu verbinden sind – und schon kann der Fernsehspaß losgehen.
Oder doch nicht? Viele Hersteller gehen davon aus, dass ein Receiver – idealerweise mit einer direkten Leitung vom LNB – an einer einfachen Standard-Astra-Antenne angeschlossen wird. Alles, was darüber hinausgeht, erschwert die erste Inbetriebnahme und kann sogar Schuld an ihrem Scheitern sein.
Schritt eins: Richtig anschließen
Die rückwärtigen Anschlussfelder selbst einfacher digitaler Satellitenreceiver sind weitaus umfangreicher als die der inzwischen ausgedienten analogen Boxen. Darunter finden sich zwei F-Buchsen, die sich zum Anschließen des LNB anbieten. Doch Achtung: Der Tuner einer digitalen Sat-Box hat je einen Sat-ZF-Ein- und Ausgang in Form einer F-Buchse eingebaut. An jener mit der Beschriftung „LNB IN“ (oder ähnlich), ist der LNB der Schüssel anzuschließen. Über diese Buchse nimmt der Receiver die Sat-Signale entgegen. Diese werden nicht nur im Tuner verarbeitet, sondern auch durch ihn geleitet und an der zweiten F-Buchse, sie ist mit „LNB OUT“ beschriftet, wieder ausgegeben. An ihr könnten Sie einen zweiten Receiver anschließen, der die Sat-Kanäle dann über den Umweg des ersten Receivers empfängt. Wurde die Sat-Schüssel irrtümlicherweise an der Ausgangsbuchse angeschlossen, kann der Empfang nicht funktionieren.
Typische HD-Receiver erlauben drei Varianten, wie sie mit dem Fernseher verbunden werden können. Neben der bekannten Scartbuchse finden sich ein Cinch-AV-Ausgang und eine HDMI-Buchse. Nur über Letztere wird das Bild auch hochauflösend übertragen. Da diese damit die beste Bildqualität liefert, sollten Sie Ihren neuen LCD- oder Plasma-TV auf jeden Fall via HDMI am Receiver andocken. Die beiden anderen Buchsen benötigen Sie nur, wenn im Haushalt noch ein DVD- oder VHS-Rekorder vorhanden ist. Sie nehmen nämlich ausschließlich analoge Signale in SD-Qualität entgegen. Von Interesse kann auch die vorhandene USB-Schnittstelle sein. Die meisten aktuellen Digiboxen erlauben den Anschluss eines USB-Sticks oder einer externen Festplatte, die Aufzeichnungen ermöglicht. Damit können Sie Ihren Digitalreceiver mit nur wenigen Handgriffen zu einem Rekorder aufrüsten, der TV-Sendungen in einer von der Live ausstrahlung nicht unterscheidbaren Qualität mitschneidet.
Software-Update vornehmen
Nüchtern betrachtet ist ein Digitalreceiver nichts anderes als eine Art Computer. In ihm arbeitet eine Software, die darüber bestimmt, was das Gerät wie gut kann. Gerade bei erst kürzlich auf dem Markt erschienenen Boxen werden häufig Updates angeboten. Mit ihnen werden einzelne Fehler beseitigt und oft auch zusätzliche Funktionen eingespielt. Damit kann eine Box mit aktueller Software nicht nur mehr, sie funktioniert auch zuverlässiger. Software-Updates werden bei vielen
Boxen bequem über Satellit bewerkstelligt. Darüber hinaus gibt es neue Versionen auf den Herstellerhomepages und genaue Anleitungen, wie Sie die neue Software in die Box einspielen.
Benutzereinstellungen anpassen
In der Werkseinstellung erscheint die Menüoberfläche des Receivers zum Teil nur in Englisch. Sie können die Menüsprache in den Benutzereinstellungen auf Deutsch umstellen oder meist auch in eine andere Sprache ändern. Zusätzlich können Sie auswählen, welche Sprachversion von den einzelnen Sendern bevorzugt werden soll. Hintergrund: Mehrere Sender, wie z. B. Arte, Euronews und viele Kanäle des Pay-TV-Anbieters Sky, bieten neben der deutschen weitere Tonspuren an.
Sie erlauben so, beispielsweise Spielfilme auf Wunsch im englischen Original zu empfangen. Damit Ihr Receiver beim Zappen durch die Kanäle stets auf den deutschen Ton schaltet, stellen Sie in den Spracheinstellungen für die erste Tonspur Deutsch ein. Wahlweise lässt sich während des Fernsehens bequem zwischen den Tonspuren wechseln, ohne in die Menüoberfläche einsteigen zu müssen. Sofern vom Gerät angeboten, können Sie auch Sprachvorgaben für Untertiteleinblendungen festlegen.
Ist am Receiver zusätzlich noch ein Rekorder über die Scartbuchse angeschlossen, sind dafür die AV-Einstellungen zu empfehlen. Mit diesen legen Sie unter anderem das Bildschirmformat fest und stellen so sicher, dass Ihre TV-Aufnahmen auch im korrekten Bildschirmformat erfolgen. Stellen Sie zudem den Videoausgang auf „RGB“. Damit wird die über die Scartbuchse ausgegebene Bildqualität etwas besser – Ihr DVD-Rekorder wird es Ihnen danken.
Um die Zeit- und Datumseinstellung müssen Sie sich in der Regel nicht kümmern. Das erledigt der Receiver automatisch, indem er die in den digitalen Datenströmen enthaltenen Datums- und Zeitinformationen auswertet. Zusätzlich bieten die meisten Geräte eine manuelle Einstellmöglichkeit.