Erste Empfangsversuche im Ka-Band

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Tricks zum erfolgreichen Empfang

Suchen Sie eine wirklich große Herausforderung beim Satellitenempfang? Dann ist das Ka-Band genau das Richtige für Sie. Es stellt ohne Zweifel für den Sat-DXer die größte Herausforderung seit über einem Jahrzehnt dar. Denn bei diesem Frequenzbereich ist alles anders, alles neu.

Die Spannung vor unseren ersten Ka-Band-Tests mit dem neuen XMW R9216DF ist riesengroß. Der LNB ist für den Frequenzbereich von 21,2 bis 22,2 GHz ausgelegt. Die bislang raren Ka- Band-Empfangsresultate stammen durchweg von großen Antennen. Dabei sollte das Ka-Band wegen seiner besonders hohen Frequenzen eigentlich mit kleineren Schüsseln das Auslangen finden. Andererseits erfordert das Ka-Band besonders genau gefertigte Antennen, die auch besonders genau eingestellt sein wollen.

Viele Unbekannte

Bislang liegen nur wenige Empfangsberichte im Ka-Band vor. Ihnen gemeinsam ist, dass sie meist auf Empfänge mit großen Antennen ab rund 1,5 m Durchmesser beruhen. Wenn man nicht weiß, wie gut ein Empfang gelingen kann, ist man mit einer großen Schüssel grundsätzlich im Vorteil. Einfach, weil die Wahrscheinlichkeit etwas zu empfangen jedenfalls größer ist, als mit einem kleinen Spiegel. Wir wollen das Ka-Band zunächst aber nicht an einer möglichst großen Schüssel versuchen, sondern an einer üblichen kleinen. Schließlich sollen die TVAusstrahlungen im Ka-Band der Satelliten Eutelsat 16A auf 16 Grad Ost und Eutelsat 7A auf 7 Grad Ost über großflächige Europa- Footprints arbeiten. Womit grundsätzlich gute Voraussetzungen für den Empfang mit herkömmlichen Schüsseln gegeben sein sollten. Für unsere ersten Tests wird eine 90-cm- Antenne aus dem Hause Kathrein herangezogen. Ob diese für Ka-Band-Empfang auf 7 Grad Ost und 16 Grad Ost reicht, wird sich noch herausstellen.
 
Spannend wird auch sein, wie sich die Receiver beim Empfang der Ka-Band-Singane verhalten. Einmal müssen sie die Zf für den Ka-Band-LNB einstellen lassen, um die Transponder frequenzrichtig programmieren zu können. Weitaus mehr ins Gewicht werden aber die Empfangsleistungen der Receiver ins Gewicht fallen. Sie müssen, speziell auf 16 Grad Ost nicht nur mit extrem geringen Symbolraten klar kommen, sondern auch mit sehr eng aneinander liegenden Frequenzen. Von vielen Sat-Receivern wissen wir, dass sie bereits bei einem Abstand von 3 MHz zwischen zwei in SCPC ausgestrahlten Fernsehprogrammen arge Probleme haben können. Ihre Trennschärfe reicht meist nicht aus, um beide Programme eingelesen zu bekommen. Auf „unseren“ Ka-Band-Satelliten werden die Programme zum Teil mit einem Abstand von nur 1 MHz ausgestrahlt. Alleine daraus ist ersichtlich, dass der Ka- Band-Empfang nicht nur eine Sache der Antenne und deren Einstellung ist, sondern im gleichen Maße auch vom verwendeten Receiver abhängt.

Voreinstellung

Grundsätzlich wissen wir von unserer 90-cm-Antenne, dass sie gut eingestellt ist. Um aber das Maximum aus ihr herauszuholen, werden ihre Einstellungen zunächst auf 7 Grad Ost mit einem Messempfänger überprüft und gegebenenfalls nachgebessert. Dabei kommt zunächst das Ku-Band zum Einsatz. Dieses lässt zwar eine relativ ungenaue Feineinstellung der Schüssel bezogen auf den wahrscheinlich kritischen Ka-Band-Empfang erwarten. Aber irgendwie muss man schließlich beginnen.
 
Nachdem die Ausrichtung der Antenne für gut befunden wurde, wird der LNB in die Testantenne eingebaut. Zunächst wählen wir eine Einbaulage des Feeds, wie wir sie vom Ku-Band kennen.Dazu wurden auf den hinteren konisch verlaufenden Teil des Feeds zunächst zwei Lagen Schaumstoff gewickelt. Er sorgt für ausreichenden Halt im darüber angelegten, genau genommen etwas zu großen Adapterring, der den Einbau der Empfangseinheit an einer üblichen 40-mm-Schelle erlaubt.

Erster Empfangstest mit Receiver

Um unsere Ka-Band-Empfänge zu dokumentieren, legen wir an unserem ersten Testreceiver eine neue Satellitenposition an. Wir nennen sie 7 Ost KA. Bevor es an die Transpondersuche geht, sind zunächst die LNB-Konfigurationen vorzunehmen. Wir entscheiden uns zunächst für einen Single-LNB, der ja nur einen Frequenzbereich empfängt. Genauso, wie unser Ka-Band-LNB. Im nächsten Schritt versuchen wir die Sat-Zf an die unseres Ka-Band-LNB im Receiver-Menü anzupassen. Mit der Zf von 20,25 GHz zeigt unser Eycos E95.15 jedoch wenig Freude. Er lässt sie zwar eingeben, setzt sie aber unmittelbar darauf auf 0. Da wir unter diesen Umständen ohnehin nicht die korrekte Empfangsfrequenz zu sehen bekommen werden, entscheiden wir uns für die Zf von 10,0 GHz. Sie ist zwar nicht mehr zeitgemäß, wird in Folge aber ein leichteres Umrechnen auf die hoffentlich gefundenen Frequenzen erlauben.
 
Da wir nicht wissen, welche Transponder wir empfangen oder ob wir überhaupt welche empfangen, bemühen wir uns als Erstes um den Blindscan unseres Eycos E95.15. Dieser ist schließlich als recht zuverlässig und zudem auch überaus schnell bekannt. Zum erhofften Ziel führt er uns jedoch nicht. Von den im Sommer 2013 bekannten 6 Frequenzen auf denen reguläre TV-Programme ausgestrahlt werden und zwei weiteren, die für Überspielungen zum Einsatz kommen sollen, fehlt jede Spur.

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