Erotik über VIPTV, Dreambox & Co., Teil 3
Dreambox-Erweiterung und Spark Portal
Kontaktanzeigen im Abo
Doch damit nicht genug. Einige Sender suggerieren dem zumeist männlichen Publikum mittels Kontaktanzeigen, dass einsame Frauen nach Liebespartnern suchen. Erst im Kleingedruckten wird aufgelöst, dass es sich nicht um reale Kontaktanzeigen, sondern nur um sogenannte „Fun Chats“ – also moderierte Chat-Dienste handelt. Noch gefährlicher sind Abo-Fallen, die auch in diesem Bereich keine Seltenheit darstellen.
Eine „harmlos“ aussehende 0180er Rufnummer wird groß beworben, um andere beim „Flirt“ belauschen zu können. Das ganze für nur 99Cent. Allerdings geht auch hier erst wiederaus dem kleingedruckten Sternchentext hervor,dass der Nutzer zuvor ein Abo abschließenmuss, welches mit 9,99 Euro alle 10 Tage zu Buche schlägt. Ob diese Kosten in einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen stehen, lassen wir an dieser Stelle außen vor. Denn getestet haben wir diese Dienste nicht. Mit richtigen Erotikprogrammen haben die Sender mit den anzüglichen Sendernamen ohnehin nichts zu tun.
Plugin erweitert Dreambox
Ihren Ruf als innovativer Empfänger mit umfangreichen Zusatzmöglichkeiten hat die Dreambox aber auch andere Linux-Receiver nicht zu Unrecht. Das trifft auch im Falle von Erotikinhalten zu. Denn über die Plugin-Verwaltung lassen sich auch bei diesen Geräten derartige Inhalte auf dem heimischen TV-Gerät wiedergeben. Allerdings konnte uns die Stabilität der Plugins nicht unbedingt überzeugen. Angesehen haben wir uns einmal die Erweiterung „Porn Center“ und „WebMedia“.
Letztere ist kein reines Plugin für Erotikinhalte – im Gegenteil. Nach der ersten Installation stehen andere Mediendienste wie beispielsweise Mediatheken und andere Streamingangebote im Vordergrund. Erst nachdem der Nutzer im Einstellungsmenü unter dem Punkt „Show adult videos option“ Inhalte ab 18 Jahren freigibt, gibt es Zugriff auf den Erotikteil. Dieser verbirgt sich auf der zweiten Seite der Anwendung unter dem Piktogramm 18+.
Geboten wird hier eine Sammlung an Zugängen zu Internet-Videoseiten mit Erwachseneninhalten wie beispielsweise Redtube, Xhamster oder erotischen Videoblogs der BILD-Zeitung. Auf eine grafische Benutzerführung müssen Nutzer bei dieser Anwendung verzichten. Vielmehr hangelt man sich durch relativ unüberschaubare Textmenüs bis zum gewünschten Inhalt. Dieser wird dann auf Knopfdruck in den Speicher der Dreambox geladen und kann im Anschluss abgespielt werden. Allerdings funktioniert diese Anwendung noch recht unzuverlässig. Oft können Filme einfach nicht abgespielt werden oder die Dreambox verabschiedet sich mit einem berüchtigten Green Screen.
Viel besser sieht das auch nicht bei der Erweiterung „Porn Center“ aus. Zwar gibt es hier nach kurzer Ladezeit auch Vorschaubilder, aber das Handling ist ähnlich umständlich wie bei „Web Media“. Im Vergleich zu Vollerotiksendern über Satellit ist das Angebot auf solchen Portalen auch deutlich eingeschränkt, nicht nur was die Bildqualität angeht.
Spark Portal
Receiver, die das Spark Portal integriert haben wie beispielsweise der Alien Amikooder SAB Unix Triple HD bieten ebenfalls die Möglichkeit, Hardcore-Erotik auf den Bildschirm zu bringen. Hierzu kann über das Spark-Portal in den Einstellungen ein Häckchen bei „Allow adult apps“ gesetzt werden. Danach besteht die Möglichkeit, die App „You Porn“ auf dem Gerät zu installieren und damit Zugriff auf eine der wohl bekanntesten Internet-Plattformen für Vollerotik zubekommen. Immerhin wird im Anschluss die Einrichtung einer Jugendschutz-PIN angeboten und empfohlen. Somit kann der Zugriff auf diesen Dienst kontrolliert werden.
Im Gegensatz zu den Erweiterungen bei der Dreambox ist die App dabei durchaus alltagstauglich. Inhalte werden mit Vorschaubild angezeigt, es gibt eine Sortierung nach verschiedenen Kategorien und das Abspielen funktioniert ebenfalls ohne Probleme. Inhaltlich müssen sich Nutzer allerdings auf dieselben Einschränkungen einstellen wie bereits bei der Dreambox. Auch You Porn ist eine Videoplattform, die von Nutzern selber mit Inhalten gefüllt wird. Oft finden sich hie also nur kurze Videosequenzen und auch die Bildqualität kann nicht immer überzeugen. Ob das Angebot also für den jeweiligen Nutzer überzeugend ist, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.
(Mike Bauerfeind)