Erotik-Angebote im Überblick
In der letzten Ausgabe der DIGITAL FERNSEHEN haben wir Ihnen einen Überblick über die interessantesten Erotiksender via Satellit, Kabel und IPTV gegeben. Doch auch diese Branche geht natürlich mit der Zeit und bietet heutzutage auch alternative Empfangsmöglichkeiten insbesondere über das Internet an. Voraussetzung zum Empfang ist dann nicht mehr ein klassischer TV-Anschluss, sondern eine schnelle Leitung via DSL, VDSL oder Kabel ins Internet.
Seit einigen Monaten ist genau für diese Zielgruppe die VIPTV-Box auf den Markt, welche von verschiedenen Online-Shops unter der Rubrik Erotikabonnements angeboten wird. Der unscheinbare schwarze Kasten von Motorola mit der Bezeichnung VIP1003 kommt mit kompakten Maßen daher und erinnert eher an einen Router als an eine TV-Box.
Ein Blick auf die Rückseite offenbart aber die wahre Bestimmung des Gerätes. Neben dem obligatorischen Netzwerkanschluss befindet sich ein HDMI-Ausgang, ein koaxialer Digitalausgang sowie ein Scart-Anschluss für ältere Röhrenfernseher. Verkauft wird die VIP-Box von den gängigen Händlern im Internet mit Preisen um die 300 Euro inklusive Box.
12-Monats-Abo inklusive
Zieht man die Hardwarekosten ab, ergeben sich ca. 150 Euro für das erste Jahr an Abo-Gebühren für alle angebotenen Erotikkanäle. Und diese sind ausgesprochen umfangreich. Derzeit können Nutzer nämlich auf insgesamt 81 Themenkanäle zurückgreifen. Der Zugriff erfolgt dabei wie bei einem normalen Digitalreceiver, nur dass hier die Inhalte nicht via Satellit, sondern über das Netzwerk übertragen werden.
Schnelles Internet nötig
Voraussetzung ist also, dass der Nutzer über einen ausreichend schnellen Internetanschluss verfügt. Der Anbieter selber setzt mindestens DSL 2000 voraus. Über die gebotene Bildqualität lässt sich allerdings streiten. Zwar entdeckten wir dank etwas höherer Datenrate kaum Klötzchenbildung, dennoch kann das Bild nicht mit normalen SD-Sendern mithalten. Dafür wirkt das gesendete Material zu schwammig und farblos. Hinzu kommt die Tatsache, dass auf allen Kanälen im nicht mehr zeitgemäßen 4 : 3 gesendet wird, statt auf das aktuelle 16 : 9 Format aufzusteigen.
Was die Quantität angeht, so kann allerdings kaum ein anderes Angebot mithalten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Sendern mit wechselnden Inhalten bietet die VIP-Box aber bei den Themenkanälen eine Besonderheit: Hier wird hintereinander immer derselbe Film abgespielt, wobei nach Angaben des Betreibers wöchentlich ein Wechsel vorgenommen wird. Rein rechnerisch gibt es also 81 Neustarts pro Woche. Doch die VIP1003 hat noch etwas mehr zu bieten.
Filme auf Abruf
Neben den schon genannten Themenkanälen haben Nutzer nämlich auch Zugriff auf ein Video-On-Demand-Angebot (VoD). Im Gegensatz zu den linearen Kanälen können hier Filme wie in einer Online-Videothek ausgeliehen und angeschaut werden. Der Film beginnt dabei sofort nach dem Ausleihvorgang, wird also direkt und ohne zwischenzeitiges Downloaden gestartet. Natürlich können hier auch Komfortfunktionen, wie Pause oder Vor- und Rücklauf genutzt werden.
Rund 1000 Filme sind über das VoD-System abrufbar und stellen somit ein unglaublich umfangreiches Portfolio dar. Doch nicht alles, was auf den ersten Blick nach einem Top-Angebot aussieht, muss es bei genauerer Betrachtung auch bleiben. Wie schon bei den Erotik-Kanälen über Satellit geht der potentielle Nutzer ein nicht unerhebliches Risiko beim Kauf der VIPTV- Box ein. Schließlich sitzt der Anbieter der Erotikkanäle irgendwo im Ausland und genaueres über den Dienstebetreiber ist auch nicht bekannt.
Sollte also der Dienst plötzlich und unerwartet wieder eingestellt werden, stehen die Käufer sprichwörtlich im Regen. Auch bei technischen Pannen wird es schwierig, einen Support zu erhalten. So gab es vor kurzem beispielsweise Probleme mit dem Filmangebot. Normalerweise verspricht der Anbieter, dass ein wöchentlicher Wechsel des Filmangebotes stattfand. Allerdings beschwerten sich immer mehr Nutzer in einschlägigen Internetforen, dass dieser Wechsel nicht oder unregelmäßig stattfindet.