Englische Programmvielfalt pur

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Englische Programmvielfalt pur – Teil 3

Empfang leicht gemacht

Empfang leicht gemacht

 
Leider wurden die vorgestellten englischen TV-Sender bis Februar 2012 ausschließlich über den Satelliten Astra 2D ausgestrahlt, der nicht für den europäischen Empfang ausgelegt ist, sondern nur auf den Bereich des Vereinigten Königreichs. Je nach Wohnort in Deutschland benötigt man deshalb bisher für einen reibungslosen Empfang eine entsprechend große Satellitenschüssel.
 
Die Größe variiert je nach Region: Je weiter man im Osten und Süden Deutschlands wohnt, desto größer muss auch der Spiegeldurchmesser ausfallen. Für die jeweiligen Regionen gibt es zwar kein Patentrezept für den Spiegeldurchmesser, jedoch Richtwerte, an die man sich halten sollte: So benötigt man in Berlin oder Dresden einen Spiegeldurchmesser von etwa 150 cm. In Österreich ist man mit 180 cm Durchmesser auf der sicheren Seite. Wer weiter in Westen Deutschlands wohnt, kann sich glücklich schätzen, denn hier reichen bereits Spieldurchmesser von 80 bis 45 cm aus.
 
Möchte man auf Nummer sicher gehen, sollte man sich am besten eine Satellitenschüssel besorgen, die zwar etwas größer ist, dafür aber beim Empfang der englischen TV-Programme keine Probleme bereitet. Neben der Größe der Satellitenschüssel spielen auch die vorherrschenden Wetterbedingungen eine entscheidende Rolle, da der Empfang von Astra 28,2 Grad Ost deutlich sensibler ist als bei der deutschen Standardposition Astra 19,2 Grad Ost.
 

Umzug auf Astra 1N

 
Seit Februar 2012 können auch Besitzer von 60-Zentimeter-Schüsseln zumindest die Programme von Channel 4 und ITV empfangen. Die beiden Spartensender sind mit ihren Ablegern auf den leistungsstärkeren Satelliten Astra 1N, der offiziell im Oktober 2011 den Sendebetrieb aufgenommen hat, umgezogen, der einen bundesweiten Empfang mit Schüsselgrößen ab 60 Zentimeter möglich macht.
 
Die Ausstrahlungen von ITV1, ITV2, ITV3 und ITV4 sowie dem hochauflösenden Ableger ITV1 HD auf Astra 1N sind somit auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Teilen von Bayern und Österreich mit vertretbarem technischen Aufwand und Antennendurchmessern ab 60 Zentimetern empfangbar.
 
Auch die Angebote des Anbieters Channel 4 sowie Spartensender wie E4, More4 und Film4 können damit ebenfalls problemlos im kompletten deutschsprachigen Raum mit gängigen Satellitenanlagen auf den Bildschirm geholt werden. Einzig die Programme der BBC senden weiterhin ausschließlich über den eingeschränkten Footprint via Astra 2D. Der Satellit hat allerdings laut technischen Daten die Grenzen seiner Lebenserwartung erreicht.
 
Leider ist ungewiss, wie lange die Freude über die größere Reichweite der Programme anhalten wird. Der künstliche Erdtrabant Astra 1N ist nämlich nur vorübergehend auf 28,2 Grad Ost stationiert. Er stellt hier bis zum Start der neuen Satelliten Astra 2E und Astra 2F, die im vierten Quartal 2012 ihren Weg in die geostationäre Umlaufbahn antreten, wichtige Zusatzkapazität zur Verfügung und sorgt zudem für Entlastung des in die Jahre gekommenen 2D-Orbiters.
 
Aktuell haben folgende Frequenzen den Satelliten gewechselt und sind deutschlandweit empfangbar: 10,714 GHz horizontal (SR 22000, FEC 5/6), 10,729 GHz vertikal (SR 22000, FEC 5/6), 10,758 GHz vertikal (SR 22000, FEC 5/6), 10,832 GHz horizontal (SR 22000, FEC 5/6), 10,891 GHz horizontal (SR 22000, FEC 5/6) sowie 10,906 GHz vertikal (SR 22000, FEC 5/6). Wer die Sender mit seiner Satellitenanlage bisher bereits empfangen konnte, muss keine Änderungen vornehmen, da sämtliche Parameter unverändert bleiben.

Zwei Sat-Positionen empfangen

 
Wer eine Satellitenanlage für die Standardposition Astra 19,2 Grad Ost mit einer ausreichend großen Schüssel sein Eigen nennt, muss nicht auf seine deutschen TV-Sender verzichten, sondern kann diese parallel zum englischsprachigen Programm wie gewohnt empfangen. Dies wird ermöglicht durch einen sogenannten schielenden LNB. Mit anderen Worten: Man erweitert einfach seine normale Satellitenschüssel für den Empfang von zwei Sat-Positionen auf eine Multifeed-Anlage.
 
In der Regel richtet man seine Schüssel auf die Position mit dem schwächeren TV-Signal aus. In diesem Fall ist das klar Astra 28,2 Grad Ost. Ein LNB wird nun also direkt auf den Satelliten Astra 2D gerichtet, der andere Satellit Astra 19,2 Grad Ost wird durch einen zweiten LNB „schielend“ empfangen. Der andere Satellit wird zwar nicht genau angepeilt, doch die TV-Signale werden noch von einem Teil der Sat-Schüssel reflektiert.

Blick in die Zukunft

 
Dass es sich lohnt, seine Satellitenschüssel auch einmal auf Astra 2D auszurichten, zeigt die kontinuierlich wachsende Zahl der frei empfangbaren Sender auf 28,2 Grad Ost. So sind erst vor Kurzem die Kanäle Channel 5 + 1, 5* und 5USA dazugekommen. Das ist wieder ein Beweis mehr, dass es auch jenseits von Astra 19,2 Grad Ost viele interessante TV-Sender zu entdecken gibt. Es bleibt also spannend, was sich sendertechnisch in Zukunft auf Astra 2D noch bewegen wird.
(von Maria Hollwitz)

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