Einer für alles, Teil 2
Datenrate
Leider lässt die Datenrate bei der Übertragung von Medien auf die Festplatte des WD TV Live Hub zu wünschen übrig. Wir konnten im Schnitt nicht mehr als 6 Megabyte pro Sekunde ermitteln. Der Kopiervorgang eines HD-Films dauert so rund eine halbe Stunde. Erfreulich dagegen: Wenn Sie die Ordnerstruktur oder das Iso-Abbild einer DVD auf rufen, lassen sich auch Menüs nutzen. Bei Blu-rays steht dagegen ausschließlich die Videodatei zur Verfügung.
Medieninformationen und Cover beschafft sich das Gerät automatisch aus dem Netz. Leider stehen die Informationen dann aber nur in englischer Sprache zur Verfügung. Liegt ein Bild mit der Bezeichnung „folder.jpg“ im Ordner, wird es automatisch als Titelbild in die Menünavigation eingebunden.
Praktisch
Wenn Sie im Zuge der Einrichtung unter dem Menüpunkt „Audio-/ Videoausgang“ die Option „HDMI (Auto)“ auswählen und anschließend den Punkt „Videobildfrequenz anpassen“ auf „Ein“ stellen, erfolgt jede Zuspielung mit der korrekten Bildwiederholfrequenz. Das garantiert einen ruckelfreien Filmspaß mit beliebigem Quellmaterial. Wenn Sie einen Film über Windows 7 mit der Option „Wiedergeben auf“ auf den WD TV Live Hub streamen, wird die Wiederholrate mit der aktuellen Firmware nicht automatisch erkannt.
Kino filme mit 23,976 Bildern pro Sekunde werden trotz ausschließlich vorhandener 24p-Option flüssig wiedergegeben, die erste Generation der WD-TV-Familie neigte hier noch zu Rucklern. Auch der Ton bleibt über die gesamte Filmlänge synchron. Der jüngste Western-Digital-Spross verfügt zudem über einen DTS-Downmix, um Filme mit diesem Tonformat auch auf einem herkömmlichen Stereosystem wiederzugeben.
Tune-in Radio
Bei den Internetfunktionen sticht vor allem Tune-in Radio hervor. Nach zahlreichen Kriterien filterbar, finden Sie hier dank übersichtlicher Präsentation schnell Ihren persönlichen Favoriten unter Tausenden von Websendern. Wermutstropfen: Youtube-Videos stehen nur in SD-Qualität auf DVB-T-Niveau bereit, ein HD-Support fehlt an dieser Stelle ebenso wie der Zugriff auf abonnierte Kanäle. Damit sich die Anwendungen komfortabler steuern lassen, können Texteingaben beim WD TV Live Hub über jede handelsübliche USB-Tastatur erfolgen.
Vor allem die Kontaktpflege mittels Facebook macht so mehr Spaß. Darüber hinaus sind auch einige Funktastaturen kompatibel. Aufgrund einer fehlenden Liste von unterstützten Modellen hilft an dieser Stelle aber nur Ausprobieren weiter. Besitzer eines iPhones oder Android-Smartphones können über die kostenlose App „WD Photos“ auf den Mediaplayer zugreifen und Fotos betrachten. Die Wiedergabe von Musik und Videos wird bislang nicht unterstützt – hier müssen Sie auf eine Server-App zurückgreifen, die den verbreiteten DLNA-Standard unterstützt.
Gute Figur dank Formatvielfalt
Der WD TV Live Hub macht unter Heimkinobedingungen eine sehr gute Figur. Vor allem die Formatvielfalt macht den Mediaplayer ungemein attraktiv – an dieser Stelle müssen Sie nahezu keine Einschränkungen in Kauf nehmen. Dennoch ist bei 1 080p24 Schluss. Bei der Zuspielung von Aufnahmen mit einem Camcorder im 1 080p50-Format bleibt der Bildschirm schwarz. Die Internetfunktionen sind eine nette Dreingabe, was wir von den Spielen nicht behaupten können. Insgesamt stört die Drosselung bei der Datenübertragung am meisten und die Gigabit-Netzwerkschnittstelle kann ihr Potenzial nicht annähernd ausspielen.
Umso ärgerlicher ist es, dass Sie den WD TV Live Hub nicht per USB-Kabel an einen Computer anschließen und die interne Festplatte direkt beschreiben können. In Bezug auf die Ausstattung und den vergleichsweise günstigen Preis werden Multimediafans dennoch (fast) wunschlos glücklich. Der clevere schwarze Kasten hat sich aus unserer Sicht seinen Platz unter dem Fernseher redlich verdient.
(Dennis Schirrmacher)