Ein Star am Satellitenhimmel, Teil 6
Eurobird aus der Eutelsat-Flotte
Vielversprechend
Die Orbitalposition Eurobird gehört zum französischen Unternehmen Eutelsat (European Telecommunications Satellite Organization), dem weltweit drittgrößten Satellitenbetreiber. Im Jahre 1977 gegründet, betreibt das Pariser Unternehmen mittlerweile insgesamt 24 Satelliten auf 8 Orbitalpositionen, die sich zwischen 15 Grad West und 70,5 Grad Ost befinden. Mit dieser großen Reichweite können rund 150 Länder in Europa, Asien, Afrika und Amerika mit Direct-to-home (DTH)-Diensten versorgt werden.
Erschließung neuer Potentiale
Der Satellit Eurobird 9 hieß ehemals Hot Bird 2 und war das erste Mitglied der Eutelsat-Flotte. Bei seinem Start im November 1996 war der Kommunikationssatellit der größte und leistungsfähigste seiner Art in ganz Europa. Zum Vergleich: Hot Bird 2 hatte die fünffache Menge an Verstärkern als seine seinerzeit genutzten Satellitenkollegen sowie eine digitale Kompressionstechnologie zur Vervielfachung der Kanäle je Verstärker. Außerdem verdoppelte sich die bis dato übliche Lebensdauer eines Satelliten auf 15 Jahre. Nach dem erfolgreichen Positionierung der neuen Hot-Bird-Satelliten 7A und 8 im Jahr 2006 beschloss Eutelsat sein Potential zu optimieren und erschloss die Orbitalposition neun Grad Ost neu. Im Zuge dessen wurde Hot Bird 2 verschoben und in Eurobird 9 umbenannt.
Eurobird 9 ist für den Satelliten-Direktempfang optimiert. Mit seinen 20 sehr leistungsstarken Ku-Band-Transpondern deckt der Satellit ganz Europe, Nordafrika und den Mittleren Osten ab.
Vorteil der Orbitalposition ist die Nähe zu Eutelsats Vorzeigeposition Hot Bird 13 Grad Ost, sodass sich beide Satelliten problemlos mit einer Dual-Feed-Satellitenantenne empfangen lassen. Eutelsat entwickelte eigens dafür einen LNB namens ClipSat, der sich problemlos an der heimischen Satellitenanlage installieren lässt.
Auf Wachstumskurs
Bestärkt durch die gute Akzeptanz und der hohen Nachfrage der neu erschlossenen Orbitalposition nutzt Eutelsat nun sein großzügig angelegtes Flottenkonzept, um sich erneut zu vergrößern. Neuzugang auf der Orbitalposition neun Grad Ost wird der Satellit Hot Bird 7A sein. Dieser war seit seinem Start an Bord einer Ariane-5-Rakete im Jahr 2006 zunächst als Teil der Hot-Bird-Flotte auf 13 Grad Ost positioniert. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des jüngsten Satelliten Hot Bird 9, der Ende letzten Jahres startete, wird Hot Bird 7A nun auf neun Grad Ost verschoben und in Eurobird 9A umbenannt.
Dies schafft neue Kapazitäten, denn es stehen dann statt 20 Transponder 38 Transponder im Ku-Band zur Verfügung. Dies entspricht einer Steigerung um fast 100 Prozent. Bereits seit Verkünden der Ausweitung der Kapazitäten herrscht eine hohe Nachfrage von Plattformen aus West-, Zentral- und Osteuropa für die in Zukunft zur Verfügung stehenden zusätzlichen Frequenzen. Und so wird Eurobird neun Grad Ost auch in Zukunft eine Schlüsselrolle für den direct-to-home-Markt und vor allem für den HDTV-Markt spielen.
