Ein Star am Satellitenhimmel, Teil 5
Telstar von Loral Skynet
Technische Daten
Ein Satellit für Feedhunter
Am 19. Oktober 1999 startete der Satellit Telstar 12 des amerikanischen Satelliten- und Kommunikationsanbieters Loral Skynet auf seinen Weg ins All. Telstar 12 trug während der ersten Zeit den Namen Orion 2 und wurde nach der Inbetriebnahme ende Dezember 1999 umbenannt. Ursprünglich sollte der Satellit auf die Position zwölf Grad West gebracht werden. Nach einer Einigung von Loral Skynet mit Eutelsat wurde der Telstar 12 jedoch auf der benachbarten Position 15 Grad West positioniert. Eutelsat selbst hat seine Satellitenposition auf 12,5 Grad West ausgebaut. Die Reichweite des Ku-Band-Satelliten, der von Lorak Skynet betrieben wird, umfasst Nordamerika, bis westlich von Cleveland, Ohio, den größten Teil von Südamerika, Europa, den Mittelmeerraum und den Mittleren Osten bis hin zu den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Südafrika. 38 Ku-Bänder stehen für die Übertragung von Fernseh- und Radiosendern sowie Kommunikationsdiensten zur Verfügung.
Mageres Free-TV-Angebot
Das Angebot auf Telstar 12 umfasst hauptsächlich verschlüsselte Sender und Programm-Pakete, wie Globecomm, das amerikanische Sportpaket ESPN und viele Pakete des niederländischen Anbieters DMC. Auf dem Transponder befindet sich auch ein amerikanisches Paket namens Eucom, das verschlüsselte militärische Sender anbietet. So zum Beispiel Pentagon Channel, Airscan live cam sowie Mars live cam, die permanent Bilder vom Mars zur Erde überträgt.
An unverschlüsselten TV-Kanälen befinden sich auf Telstar 12 einige iranische, chinesische, taiwanesische sowie religiöse Sender, die oftmals von Nordamerika aus senden. Einige der unverschlüsselten Radioprogramme bringen politische Aspekte über die Ländergrenzen hinaus. Der Nachrichtensender Voice of the Mojahed ist so ein Radioprogramm, das – im Ausland ansässig – über die schwierige und angespannte Situation im Iran berichtet. Der Jazz- und Soul-Sender Frequence Jazz bietet für alle Liebhaber dieser Musikrichtungen Sound vom Feinsten. Telstar 12 hat viele seiner Transponder für Breitband-Internetdienste vermietet, wie zum Beispiel an Kurdistan Net. Außerdem vertreibt die AMS (Advanced Media Services) für Loral Skynet freie Transponderkapazitäten für die transatlantische Unternehmenskommunikation.Auf den Transpondern von Telstar 12 finden sich Unmengen an Feed-Diensten, mit denen Nachrichtenbeiträge und Live-Sendungen über Satellit übertragen werden. Diese Feeds sind teilweise verschlüsselt, besonders die für Live-Sport-Events oder Feeds, die militärische Informationen enthalten. Für sogenannte Feedhunter ist Telstar 12 ein Paradies, besonders was amerikanische Übertragungen angeht.
Blick in die Zukunft
Die Satellitenflotte der Loral Skynet umfasst außerdem die Satelliten Telstar 10, Telstar 11 (ehemals Orion 1), Telstar 14 , Telstar 18 sowie den Satelliten Satmex 6. Diese sind jedoch nicht in Europa empfangbar. Lediglich die Programme auf den Transpondern von Telstar 11 konnten in Deutschland empfangen werden, bevor seine Leistung so stark nachließ, dass die Programme die Transponder nach Europa verlassen mussten. Der Nachfolger des altersschwachen Telstar 11 wird noch in diesem Jahr an den Start gehen. Der Bau des Satelliten Telstar 11N wurde von Loral Skynet bei der Schwesterfirma Space Systems Loral in Auftrag gegeben. Insgesamt 39 Ku-Band-Transponder werden nach der erfolgreichen Positionierung auf 37,5 Grad West zur Verfügung stehen. Die Besonderheit von Telstar 11N ist der großflächige Beam, der Amerika, Teile Südamerikas, den Atlantik bis weit über Grönland sowie Europa und den Mittelmeerraum erfasst. Diese enorme Reichweite schaffen bisher nur annähernd die Intelset Satelliten.