Ein Star am Satellitenhimmel, Teil 11
Hispasats Kommunikationssatelliten
Hablan ustedes español? – Sprechen Sie Spanisch?
Das jüngste Mitglied in der Familie von Hispasat ist der Satellit Spainsat, der am 11. März 2006, gemeinsam mit dem Satellit Eutelsat Hotbird 7A, von der Trägerrakete Ariane 5ECA auf seine Position gebracht wurde. Spainsat wird für diverse Mutimediadienste genutzt, hauptsächlich dient er aber militärischen Zwecken. Seit einigen Jahren wird an einer Unterstützung für die Hispasat Flotte auf 30 Grad West getüftelt. Wann der 1E seinen Dienst antreten wird, ist jedoch unklar.
Die Programmpalette von Hispasat wird vor allem durch Pay TV Anbieter bestimmt. Anders als in Deutschland sind die öffentlich rechtlichen und privaten Programmanbieter nur verschlüsselt über Satellit zu empfangen, die Programme sind ausschließlich über Kabel und DVB-T frei zu empfangen. Zu den größten Pay TV Anbietern gehören TV Cabo und Digital Plus. TV Cabo hat acht Transponder angemietet, um seine Digitalpakete verbreiten zu können, Digital Plus besetzt zehn Transponder. Die Pay TV Angebote werden über Nagravision verschlüsselt gesendet.
Dennoch können viele Kanäle, besonders regionaler Anbieter, unverschlüsselt empfangen werden. Besonders interessant ist Hispasat natürlich für in Mittel- oder Nordeuropa lebende Spanier. Und mit Cubavision, Rede Record International und Tele ecuador können auch kubanische, brasilianische und ecuadorianische Sender empfangen werden. Der Musikkanal Canal Latino bietet lateinamerikanischen Rhythmen nach dem MTV-Prinzip.
Hispasat wurde 1989 in Madrid gegründet und besteht aus mehreren Kommunikationssatelliten. Die ersten Satelliten Hispasat 1A und Hispasat 1B sind seit ein paar Jahren außer Betrieb gestellt. Ihre Nachfolger Hispasat 1C und Hispasat 1D sind auf der Orbitalposition 30 Grad West zu finden.
Der Satellit 1C wurde 2000 mit einer Atlas Trägerrakete ins All befördert. Mit 24 KU-Transpondern bietet der Satellit analoge und digitale Radio- und Fernsehprogramme, sowie Liveübertragungen an. Empfangbar ist er in Mitteleuropa, der iberischen Halbinsel und Amerika.
Ebenfalls mit einer Atlas Trägerrakete wurde 2002 der Hispasat 1D in die Umlaufbahn gebracht, und ersetzt seit 2003 die in die Jahre gekommenen Satelliten 1A und 1B. So ein Satellit hat eine maximale Lebensdauer von 15 Jahren. Die Entwicklung, der Start und die Versicherung für den Hispasat 1D kosteten 196 Millionen Euro. Er verfügt über 28 Transponder und eine wesentlich größere Ausleuchtungszone als sein kleiner Bruder 1C. Dadurch wurde auch der Empfang von spanisch sprachigen Programmen in Deutschland sehr vereinfacht. Die Reichweite des Beam für Europa umfasst das Areal zwischen den kanarischen Inseln und Russland, sowie von Skandinavien bis nach Nordafrika. Die anderen Beams sind auf Südamerika und Teile Nordamerikas gerichtet.