Ehrliche Bässe

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Ehrliche Bässe, Teil 2

Erhöhter Komfort durch Fernbedienung

Schon in der Produktbezeichnung finden wir das Kürzel „DSP“, und Nubert hat sich bei dem integrierten Prozessor nicht lumpen lassen. Um alle Einstellungen bequem vom Hörplatz aus konfigurieren zu können, wird eine Fernbedienung mitgeliefert. Die Metalltasten überzeugen mit guten Druckpunkten und ein kleines Display bildet Menüführung und gewählte Werte ab. Vor der Ersteinrichtung ist ein Blick in die ausführliche Bedienungsanleitung unbedingt zu empfehlen, denn neben den Erläuterungen zu den zunächst verwirrenden Abkürzungen auf dem Display findet man hilfreiche Beispiele und Grafiken. Selten gibt sich ein Hersteller so viel Mühe, dem Benutzer die optimalen Auf- und Einstellungen zu erläutern. Dabei wird sogar Hintergrundwissen mit Tabellen, Abbildungen und Rechenbeispielen in verständlicher Form vermittelt. Für den Subwoofer lassen sich sechs unterschiedliche Konfigurationen speichern und mit einem Tastendruck aufrufen: Abgesehen von Standardeinstellungen wie Eingangspegel, Auto-Stand-by und zugehörige Empfindlichkeit, Übersteuerungsschutz sowie Phasendrehung und Lautstärke werden auch Punkte für eine fortgeschrittene Klangregelung aufgeführt.
 
Durch eine Verzögerung kann die Phasenlage genau angepasst werden, was besonders wichtig bei der Installation eines DBAs ist. Umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten bietet der Equalizer. Um den Subwoofer als Basserweiterung von Regallautsprechern zu nutzen, kann mit einem oder zwei Tiefpassfiltern (je nach Flankensteilheit) die Übernahmefrequenz angepasst werden. Ähnlich verhält es sich mit den Hochpassfiltern: Bei einer Steilheit von 24 Dezibel (dB) pro Oktave steht nur ein Filter zur Verfügung. Bei halber Flankensteilheit stehen dagegen zwei Filter bereit, um beispielsweise Überbetonungen tiefster Frequenzen in kleinen Räumen zu korrigieren. Die Krönung der Klangregelung ist jedoch ein parametrischer Dreiband-EQ. Alle Bänder lassen sich zwischen 15 und 200 Hertz bei einer wählbaren Güte (q) von 0 bis 5 um –12 oder +6 dB verändern. Damit kann man gezielt den Klangcharakter modifizieren oder Überbetonungen durch Resonanzen samt ihren Vielfachen korrigieren.

Während die Einstellungen des Subwoofer-Menüs für den Slave-Out 1 ebenfalls gelten, stehen für den Slave-Out 2 alle Parameter erneut zur Verfügung. Die Klangregelungen für den hinteren Subwoofer oder ein anderes Modell sind so vollkommen unabhängig einstellbar. Im Hörtest zeigt sich, dass der konstruktive Aufwand lohnenswert war. Im ersten Moment macht der Subwoofer einen etwas zurückhaltenden Eindruck, der aber schnell verfliegt und nur dadurch hervorgerufen wird, weil sich der Tieftöner nahtlos in das bestehende System einfügt. Als eigenständiger Lautsprecher ist der Woofer dabei nicht auszumachen, vielmehr hat man das Gefühl, dass die restlichen Lautsprecher plötzlich eine Frequenzgangerweiterung im unteren Bereich erfahren hätten. Die Nichtlokalisierbarkeit macht sich im Surround- Setup besonders gut. So bleiben tiefe Schläge oder Explosionen, die sich auf den Surround-Lautsprechern abspielen, auch akustisch komplett hinter dem Hörer.
 
Die Räumlichkeit der Surround-Kanäle wird vom Subwoofer nicht beeinflusst. Ein weiterer Pluspunkt ist der Tiefgang: Selbst abgrundtiefe Effektspielereien und voluminöse Paukenschläge werden klar und ohne aufdringliches Brummen wiedergegeben. Die Umsetzung harter Bassimpulse erfolgt kräftig und präzise. Uns fiel ein etwas zurückhaltender, weicher Klangcharakter angenehm auf, einigen Filmfans könnte hier allerdings die Aggressivität fehlen, die oft für einen zusätzlichen Wow-Effekt sorgen soll. Bei der Musikwiedergabe bleibt dafür die Natürlichkeit akustischer Instrumente erhalten. Schon ohne ein Bass-Array liefert die effiziente 440-Watt-Endstuffe der Klasse D eine Spitzenleistung. Die durch Sauberkeit und eine tiefe untere Frequenzgrenze geprägte Wiedergabe unterstützt sowohl Musik als auch Filmgeschehen passend. So wird Hören zum Erlebnis.

Ausstattung

Technische Daten

(Martin Heller)

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