DVB-S2-Stream, Seite 3
Qualität
Weitere Analysesoftware
Als weitere Zusatzsoftware bietet sich der TS Analyzer an. Auch er lässt sich leicht mit EBS Pro verknüpfen und ist auf gleiche Weise zu starten wie der VLC-Player. Mit dem TS Analyzer können alle auf einem Stream aufgeschaltenen Services bis ins kleinste Detail analysiert werden. Interessant sind hier vor allem die von jedem Dienst beanspruchte Datenrate. Sie ist als Zahlenwert und als Balkendiagramm verfügbar. Weiter listet der TS Analyzer sämtliche frei empfangbaren Kanäle mit schwarzer Schrift.
Codierte Services werden in rot ausgegeben. Der TS Analyzer hat ebenfalls einen Player eingebaut. Um ihn zu starten, ist im TS Analyzer zunächst der gewünschte Dienst zu markieren. Mit der rechten Maustaste wird nun ein Untermenü eingeblendet, in dem „Preview“ auszuwählen ist. Dieser TS-Player bietet zwar keinen besonderen Funktionsumfang, hat aber den Vorteil einer echten Vollbildwiedergabe am PC-Monitor. Der Kanalwechsel erfolgt über die Datenliste des TS Analyzers.
Wiedergabequalität
Bleibt noch die Frage, wie gut die Wiedergabe von DVB-S2-Streams funktioniert. Sie lässt sich mit dem Wort perfekt beantworten. Kein Ruckeln, kein Stocken, keine Klötzchenbildungen. Sämtliche TV-Kanäle werden exakt so wiedergegeben, wie man es erwartet, wobei es egal ist, ob diese in SD oder HD ausgestrahlt werden. Kommt es dennoch zu einer nicht flüssigen Bildwiedergabe, liegt es in der Regel am PC. Bei älteren Modellen mangelt es höchstwahrscheinlich an der Prozessorleistung. Auch zu wenig RAM-Speicher und eine zu schwach besaitete Grafikkarte können mögliche Ursachen sein.
Ansehen am TV
Fernsehen am PC ist nicht jedermanns Sache. Verfügt der Computer über einen HDMIAusgang, kann er bequem am HD-Fernseher angeschlossen werden. Dazu ist nur ein simples HDMI-Kabel erforderlich, wie es auch zum Anschließen des normalen HD-Receivers oder eines Blu-ray-Players am Fernseher benötigt wird. Am besten eignet sich der im TS Analyzer integrierte Player für die Wiedergabe am großen TV. Denn er bietet eine echte Vollbildwiedergabe ohne nervende Einblendung von Menüzeilen, die im Vollbildmodus des VLC-Players jedenfalls erhalten bleiben.
Was empfängt man?
Gleich die erste gute Nachricht: Sich mit DVBS2-Stream auseinanderzusetzen zahlt sich aus, denn darüber gibt es richtig viel zu sehen – vor allem viel Exklusives. In erster Linie nutzen italienische TV- und Radiostationen diese Übertragungsnorm. Nur via DVB-S2 Stream gibt es unter anderem auf 5 Grad West 16 Lokalversionen von RAI 3. Weiter finden sich hier exklusiv RAI 4 und 5 sowie RAI HD, RAI Movie, RAI Premium und RAI Yoyo. Auf 12,5 Grad West finden sich weiter die italienischen Sender Frisbee, K2, Sportitalia 1+2, Sportitalia 24, Super! und Vero Capri. Dazu gibt es noch eine Reihe von Sendern, die zusätzlich auf anderen Satellitenpositionen vertreten sind.
Spannend sind weiter MTV Italia und MTV Music Italia, sowie La7 und La7d in HD. Auf 5 Grad West komplettieren die HD-Versionen von Rete 4 und Canale 5 das italienische Angebot. Eine kleine Sensation auf dem Satelliten sind auch die französischsprachigen HD-Kanäle L’Equipe 21, Cherie 25, 6ter, Numero 23, RMC Desouverte HD24 und HD1. Noch nicht genug? Dann bietet sich auf 31 Grad Ost ein weiteres Betätigungsfeld, wo ebenfalls zahlreiche italienische Stationen zu finden sind. Zuletzt die zweite gute Nachricht: So gut wie alle der uns bekannten in DVB-S2-Stream ausgestrahlten Signale sind frei empfangbar.
Warum DVB-S2-Stream?
Die Frage, weshalb Sender DVB-S2-Stream für ihre Übertragungen nutzen, ist einfach erklärt. Sie wollen nicht von der Allgemeinheit empfangen werden. In der Regel handelt es sich dabei um Signalzuführungen, zum Beispiel zu DVB-T-Senderstandorten. Nachdem noch so gut wie niemand diese Signale empfangen kann und es genau genommen dafür für Otto Normalverbraucher auch keine Receiver gibt, tut man sich leicht, via DVB-S2-Stream unverschlüsselt auszustrahlen.
Weitere Geheimsignale
Nüchtern betrachtet sind die im Orbit im Betrieb befindlichen Satelliten durchweg randvoll. Mit PC-Sat-Receivern lässt sich gut erkennen, dass auch über vermeintlich leere Satelliten so richtig viel ausgestrahlt wird. Geheime Satellitensignale haben zudem die Eigenschaft, dass sie bislang nur von sehr wenigen DXern empfangen werden können. Einfach, weil es dafür noch kaum bezahlbares Equipment gibt. Mit einigen Sat-PC-Karten hat sich das jedoch grundlegend geändert. Damit lässt sich noch viel mehr entdecken als für alle empfangbare Signale und das in diesem Beitrag vorgestellte DVB-S2-Stream. Haben Sie zum Beispiel schon mal etwas von 16 und 32 APSK gehört?
Empfangsparameter
(Thomas Riegler)