Drückeberger, Teil 2
Versuch einer Stellungnahme
Kabel Deutschland reagierte Ende Dezember auf die Berichterstattung bei DIGITAL FERNSEHEN und gab folgende Stellungnahme ab, der das Unternehmen auch im Januar nichts hinzufügen wollte und die wir im Wortlaut wiedergeben:
„Wir sehen HD als ganz wichtigen Digitalisierungstreiber und wollen unseren Kunden im Free-TV HD zur Verfügung stellen, und zwar am liebsten ohne zusätzliche Kosten und ohne Nutzungsbeschränkungen. Dazu haben wir den Sendern bereits entsprechende Angebote unterbreitet. Darüber befinden wir uns mit den betreffenden Sendern noch in intensiven Gesprächen.
Man muss leider sehen, dass die öffentlich-rechtlichen wie die privaten Sender bislang für HD den Kabelkunden Mehrbelastungen aufbürden wollen. Vor dem Hintergrund, dass HD viermal so viel Bandbreite benötigt wie normales digitales TV, verursacht HD in der Infrastruktur und bei der Verbreitung im Kabel höhere Kosten. Bei der Satellitenübertragung sind die Sender bereit, sich an diesen Mehrkosten zu beteiligen. Es ist nicht einzusehen, warum das im Kabel nicht so sein soll.
Wir erwarten lediglich eine Gleichbehandlung der unterschiedlichen Infrastrukturen durch die Sender. Das Argument der Sender, das HD-Signal sei ‚kostenlos und KDG könne es ohne Probleme sofort einspeisen‘, ist scheinheilig. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass dem Kabelnetzbetreiber durch die Einspeisung der HD-Sender ins Kabelnetz Kosten entstehen. Ferner ist es ein über Jahre unverändertes Geschäftsmodell, dass die Sender für die Verbreitung ihrer Programme im Kabel Einspeiseentgelte je nach genutzter Kapazität und Reichweite bezahlen, ganz so wie die Sender auch die Kapazitäten bei Satellit und DVB-T bezahlen.
Anders als beim Satelliten weigern sich die Sender aber nun, sich auch an den Kosten für eine HD-Verbreitung zu beteiligen und versperren somit den Kabelkunden den Weg zu hochauflösendem Fernsehen. Wir können den Kabelkunden nur empfehlen, Druck auf die Sender auszuüben, damit diese nicht länger ihre Marktmacht zu Lasten der Kunden missbrauchen. Kabel Deutschland könnte bei einer Kostenbeteiligung der Sender sofort mit der HD-Einspeisung beginnen. Kabel Deutschland begrüßt ausdrücklich die HD-Aktivitäten der öffentlichrechtlichen und privaten Sender.
Je größer und besser das HD-Senderangebot in Deutschland wird, desto größer auch die Akzeptanz und Nutzung des digitalen Fernsehens durch unsere Kunden. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit den Sendern zu einer für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung kommen werden.“