Dr. Sound klärt auf: Audioverbindungen

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Dr. Sound klärt auf: Audioverbindungen, Teil 4

Die beste Lösung

Hi-Fi-Technik mit Rundfunkansprüchen zu ver gleichen, erscheint manchem sehr hochgegriffen, doch wenn in höhere Preisregionen vorgedrungen wird, lohnt ein solcher Vergleich durchaus. Teilweise ist Studio- und Rundfunktechnik erschwinglicher als manche High-End-Geräte und klingt obendrein besser. Warum? Das elektrische Schaltungs- Nun können sich die Ausgleichsströme der asymmetrisch arbeitenden und auch so miteinander verbundenen Geräte nämlich zwei Wege suchen: einerseits über die Kabelabschirmung der Verbindung und andererseits über den Schutzkontakt der Netzsteckdosen. Die unüberhörbare Brummschleife (Bild 7) ist design ist entweder durchweg oder nur an den Ein- und Ausgängen symmetrisch und die Verbindung unterhalb der Geräte erfolgt symmetrisch.
 
Viele Erscheinungen, die vorher für asymmetrische Verbindungen beschrieben wurden, treten hier gar nicht erst auf. Der wichtigste Punkt ist die völlige Trennung der beiden symmetrischen Signalleitungen von Kabelabschirmungen und Gehäusemassen, denn das Audiosignal nimmt nur den Weg über diese beiden Adern (Grafik 3) und wird bestenfalls auch nur so weiterbehandelt. So wirken keine Effekte von Ausgleichsströmen auf Abschirmungen oder Mehrfacherdungen über den Schutzkontakt auf das Audiosignal ein. Es stellt sich die Frage, wie es dann um die Störfestigkeit bestellt ist. Bestens, denn Abschirmung und Gehäuse gewährleisten den eigenen Schutz, die symmetrische Übertragung dient dem Schutz der Signalqualität.
 
Störungen, die sich auf den Signaladern induzieren, werden bei der Aufhebung der Symmetrierung z. B. am Geräteeingang aufgehoben. Weil sich die Störungen jedoch auf den gegeneinander in der Polarität ausgesandten Signaladern mit gleicher Polung einbringen, werden sie bei der Umkehr der Symmetrierung selbst gegeneinander in der Polarität getauscht und löschen sich damit selbst aus. Das zeigt gleichzeitig aber auch eine Schwachstelle auf: Wenn ein symmetrischer Eingang eine schlechte Gleichtaktunterdrückung (CMRR) bietet, kann er die induzierten Störungen schlechter entfernen (Dr. Sound, AUDIO TEST 2/2012).
 
Das macht nochmals eine besondere Qualitätsstufe bei dieser Übertragungsart aus (Grafik 4). Es zeigt aber auch, dass der Zweck der symmetrischen Übertragung – die verbesserte Störsicherheit – nur aufgeht, wenn die Aufhebung der Symmetrierung zur Beseitigung von Störungen auch mindestens einmal angewandt wird.

(Jens Voigt)

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