Doppeltuner, Seite 2
Samsung
Samsungs Doppeltunerlösung
Die Montage der Sat-Kabel mit F-Stecker gestaltet sich bei Samsung ausgesprochen schwierig, denn die Koreaner haben den Anschluss so eng an das Gehäuse gelegt, dass ein Aufdrehen der Stecker ohne Werkzeug kaum gelingt. Noch schwieriger wird es, unterschiedliche Tuner gleichzeitig mit Signalen zu bestücken. Da hilft es auch nicht weiter, dass zumindest die zweite Buchse etwas tiefer im Gerät liegt, damit sich die F-Stecker nicht gegenseitig ins Gehege kommen. Weiterhin sind CI-Module erst dann am Fernseher installierbar, wenn der entsprechende Modulaufsatz an der Rückseite angebracht wurde.
Einrichtung
Die Installation des Sat-Empfängers gestaltet sich relativ simpel – vorausgesetzt, der Empfang erfolgt wie bei einem Großteil der Nutzer über eine Einzelanlage. Kommt hingegen das DiSEqC-Protokoll ins Spiel, ist erst eine entsprechende Konfiguration notwendig. Da sich diese Einstellungen etwas tiefer im System verstecken, kann man sich schnell einmal vertun. In unserem Fall stellten wir beispielsweise erst nach dem Suchlauf fest, dass trotz Auswahl von zwei empfangenen Satelliten (Astra, Hotbird) die DiSEqC-Funktion deaktiviert war. Das Ergebnis: Von Astra (bei uns die Position 2 bzw. AB) wurden kaum Sender gefunden. Nach der Korrektur klappte dann aber alles einwandfrei.
Erfreulicherweise können Samsung-TVs auch Drehanlagen nach den Protokollen DiSEqC 1.2 sowie USALS steuern und auch der Betrieb mit Unicable ist möglich. Wie bei Panasonic ist der Twin-Tuner-Einsatz auf ein Sat-Signal limitiert. Etwas enttäuscht waren wir vom Handling, denn die verschachtelten und über die Menüpunkte verstreuten Einstellungen für den Sat-Empfang setzen viel Fachkenntnis voraus. Einen schnellen manuellen Suchlauf wie bei Panasonic suchten wir vergeblich, stattdessen muss zuerst der zu suchende Transponder zur Transponderliste hinzugefügt werden, abschließend kann dieser gescannt werden.
In puncto Bedienkomfort hat uns hier der japanische Konkurrent doch deutlich besser gefallen. Schön hingegen auch bei Samsung: Nach dem Suchlauf werden die Kanäle sortiert abgelegt und auch eine Filterung nach Satellitenpositionen ist möglich – was bei Drehanlagen aber auch dringend notwendig ist. Insgesamt fünf Favoritenlisten können nach Belieben befüllt, nicht jedoch individuell benannt werden. Wer seine TV-Listen besonders komfortabel erstellen möchte, sollte das Exportieren und Sortieren über einen PC nutzen.
Festplattenbetrieb
Samsung bietet lediglich USB-2.0-Schnittstellen an. Die Geschwindigkeit geht aber in Ordnung, einzig stromhungrige Vertreter müssen mit einem externen Netzteil versorgt werden. Nicht ganz überzeugen konnten die Aufnahmefunktionen: Samsung gewährt Ihnen trotz Doppeltuner nur eine Aufnahme. Immerhin: Der Wechsel auf einen anderen Kanal ist dadurch nicht eingeschränkt und Sie können problemlos während einer laufenden Aufnahme umschalten, ohne eine Fehlermeldung zu erhalten.
Ärgerlich ist allerdings, dass bei einer laufenden Aufnahme der Versuch von Time-Shift auf einem anderen Sender mit einem „nicht möglich“ quittiert wird. Time-Shift kann also ebenfalls nur dann eingesetzt werden, wenn keine andere Aufnahme läuft. Aufgenommene Inhalte können im Gegensatz zur Panasonic-Lösung nicht im Netzwerk gestreamt werden, da der Samsung-TV nicht als Server eingerichtet werden kann.
Vollwertiger Receiver-Ersatz?
Derzeit hat Panasonic die Nase vorn, wenn es um eine benutzerfreundliche Doppeltunerintegration und vielseitige Aufnahmemöglichkeiten geht. Dank klarer Struktur und logischerer Aufteilung der mannigfaltigen Funktionen können sich die Japaner vom großen Konkurrenten Samsung absetzen. Die Frage ist allerdings, wie lange noch, denn bereits jetzt optimieren die Hersteller für 2014 – Fortsetzung folgt gewiss.
(Mike Bauerfeind, Christian Trozinski)