DLP-Projektion, Teil 2
Hohe Bildqualität
Rauschende Bilder
Bei hellen Bildanteilen kippen die Spiegel mit rasanter Geschwindigkeit. Verringert sich jedoch der Lichtanteil, schalten sich die Spiegel nur noch langsam ein und aus – so langsam, dass unser Auge diesen Effekt als Bildrauschen wahrnimmt.
Schwarze Bilder wirken verrieselt und nicht rein schwarz. Da sich dieses Problem nicht mit den Kippspiegeln beseitigen lässt, muss das viel gescholtene Farbrad nun zur Rettung einschreiten. Anstatt ein reines Rot-, Grün- und Blau-Farbrad einzusetzen, erweitert man den drehenden Kreisel um ein weiteres Segment: Dunkelgrün.
Da die Farbe Grün für unser Auge die meiste Helligkeit transportiert, filtert das dunkle Segment so viel Helligkeit aus den schwarzen Bildpartien, dass die Spiegel rauschärmere Bilder mit besseren Helligkeitsabstufungen erzeugen können.
Leider benötigt der grüne Farbanteil einen gewissen Platz auf dem Farbrad und die restlichen Farbanteile müssen den Lichtweg verkürzt passieren.
Das Farbrad unterliegt somit mechanischen Begrenzungen. Will man die Farbreduktion wieder rückgängig machen, so muss man die Geschwindigkeit des Farbrades drosseln, wodurch der Regenbogeneffekt aber wieder stärker zum Vorschein kommt – wie gewonnen, so zerronnen!
Die Lösung
Vielleicht werden Sie sich nun fragen, weshalb man überhaupt solch ein kompliziertes Verfahren anwendet, wenn das Ergebnis immer noch nicht perfekt ist. Die DLP-Technologie bietet aber gerade in hohen Preisklassen mit komplettem Farbrad und neuen DMD-Chips eine Bildqualität und Lichtstärke, die qualitativ und preislich nur noch wenig Wünsche offen lassen.
Im High-End-Bereich wurde das Farbrad sogar abgeschafft und gleich drei DMD-Chips verbaut – jeder kümmert sich um eine Farbe: Rot, Grün und Blau. Somit werden alle Farben gleichzeitig und nicht mehr nacheinander erzeugt. Leider kosten Projektoren dieser Klasse das Dreifache eines normalen DLP-Beamers, da nun auch drei Mikrospiegelsysteme statt einem verbaut und aufeinander abgestimmt werden müssen. Solche Projektoren kommen auch in öffentlichen digitalen Kinos mit großem Erfolg zum Einsatz. Die DLP-Technologie ist extrem robust, langlebig und erzeugt auch bei Dauerlast gleich bleibend gute Bilder, demnächst sogar dreidimensionale.
(Christian Trozinski)