Unterhaltung für Erwachsene über Satellit
Untrennbar mit der Entwicklung von Film, Fernsehen und Internet ist eine Branche verbunden, über die eigentlich kaum jemand spricht. Und dennoch ist die Pornographie ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor mit einem jährlichen Umsatz von 20 Milliarden Dollar, laut der britischen Wirtschaftszeitung „The Economist“.
Kaum verwunderlich also, dass schon bald nach Beginn der Satellitenära auch Sender mit Inhalten für Erwachsene diesen Verbreitungsweg für sich entdeckten. Inzwischen ist die Menge solcher Angebote schon recht unübersichtlich geworden. Grund genug für uns, etwas Licht ins Dunkel dieses schlüpfrigen Themas zu bringen. War bisher vor allem die Hotbird-Position auf 13 Grad Ost ein Mekka für Erotikfreunde (auch wenn der Name des Satelliten nicht im Zusammenhang damit stehen soll), können mittlerweile auch einige Sender über Astra empfangen werden. Dafür gibt es immer mehrere Möglichkeiten.
Auch wenn die Zahl gering und Inhalte eher nicht so den Erwartungen entsprechen dürften, gibt es auch einige wenige uncodierte Erotikprogramme, die sich allerdings ausschließlich mit Softerotik – also jenen Inhalten, die auch Jugendlichen ab 16 Jahren zugänglich gemacht werden dürfen – beschäftigen. Beispiele hierfür sind die wenig ergiebigen Standbildsender mit immer dem gleichen Schema: ein möglichst ansprechender Name wie „Beate Uhse Sexy Sat“, „BunnyClub24“ oder „Erotika TV“ lockt auf Diashows mit leicht bekleideten Damen, die zum Anruf auf teure Premiumnummern und -SMS animieren sollen.
Call-in-Shows
Etwas belebter geht es da schon bei den Callin- Shows zu. Sie ahnen es vielleicht: Statt einer aufdringlichen Moderatorin (die bei Neun Live und Co. gelegentlich auch nicht allzu sehr bekleidet war), welche nach Automarken fragt und sich über die ständig falschen Antworten wundert, räkeln sich hier die Damen und sind bereit für einen Anruf. Gern werden da auch schon mal Wunschposen des Anrufers eingenommen, der diesen Spaß schließlich mit 1,99 Euro pro Minute aus dem Festnetz fürstlich honoriert. Tagsüber geht es bei solchen Telefon-Chat-Kanälen verständlicherweise noch relativ gesittet zu, obwohl auch dann Kinder von den Programmen ferngehalten werden sollten. Nächtliche Liveshows können da schon etwas mehr zur Sache gehen.
Besonders freizügig zeigt sich hier dann der Sender „Sexy Sat“ auf Astra. Die anwesenden Damen zeigen da schon mal das eine oder andere Detail mehr, weshalb das Programm unter Liebhabern zu den heimlichen Favoriten zählt. Doch richtige Erotik über Satellit gibt es nicht kostenlos, wer nach solchen Inhalten sucht, muss sich mit Pay-TV beschäftigen.
Vollerotik nur im Pay-TV
Hier ist die Auswahl verhältnismäßig groß, aber auch etwas verwirrend. Nicht gerade positiv trägt dazu bei, dass sich manche Anbieter nicht allzu lange halten und den Sendebetrieb plötzlich und unerwartet einstellen. Der Kunde sitzt dann mit dem bereits bezahlten Abo sprichwörtlich im Dunkeln, denn bezahlt wird in der Branche in aller Regel für ein Jahr im Voraus. Aber auch inhaltlich können Sender enttäuschen, denn wenn die Höhepunkte im Programm aus permanenten Wiederholungen bestehen, verliert der Zuschauer auch bald die Lust. Auch verpixelte Bilder im Briefmarkenformat, aufgeplustert auf die 720 × 576 PAL-Auflösung können den Genuss schnell vermiesen. Deshalb ist auch die Frage nach der Sendequalität und Datenrate bei den Erotiksendern durchaus legitim. Das Portfolio reicht hier tatsächlich vom grausigen Programm in 352 × 288 Pixeln Auflösung bis hin zum echten HD in 1 080i.
Abos online
Viele einschlägigen Sat-Shops bieten Abokarten der verschiedenen Erotiksender und -pakete an. Beispielsweise kann man im Onlineshop von HM-Sat aus Vohenstrauß (www.hmsat- shop.de) die gängigen Karten erwerben und das passende Equipment gleich dazu. Je nach Paket kosten solche Empfangskarten zwischen 50 und 100 Euro pro Jahr. Wie im Bereich der Erotiksender üblich, gehen Käufer dabei aber immer ein gewisses Verlustrisiko ein. Der volle Preis für das Abo ist nämlich direkt beim Kauf fällig und berechtigt dann zur Nutzung für einen gewissen Zeitraum (in aller Regel sechs Monate oder ein Jahr – wieder je nach Angebot und Paket).
Stellt der Anbieter jedoch in dieser Zeit seinen Sendebetrieb ein, stehen die Käufer im Regen. Denn die Chance, den bereits im Voraus bezahlten Rest der Jahresgebühr zurückzuerhalten ist ausgesprochen gering. Zumal Anbieter gelegentlich auch quasi über Nacht den Sendebetrieb einstellen und oft danach auch spurlos aus dem Rampenlicht verschwunden sind. Deshalb ist es besonders wichtig, sich vor der Entscheidung für ein Abo über die Seriosität des Anbieters zu informieren. Dies ist beispielsweise auch über diverse Seiten und Foren im Netz möglich, denn die schwarzen Schafe werden dort von der Community schnell entlarvt.