Die Rückkehr des Suchers, Teil 5
Im Vergleich
Man möchte meinen, dass die Technologien in einer schon lange bestehenden Geräteklasse so ausgereift sind, dass sich alle Modelle nahezu gleichen. Unser Testfeld beweist das Gegenteil, denn trotz der Zugehörigkeit zu einer Preisklasse zeigen sich alle Kandidaten als ausgesprochene Individualisten. Jeder Hersteller liefert seine eigene Interpretation des High-End-Camcorder-Segmentes.
Sony – HDR-CX700VE
Den Anfang macht die besonders kompakte Variante von Sony. Der Hersteller gibt in dieser Preiskategorie sogar ein paar manuelle Funktionen an den Kunden weiter, was sonst nicht unbedingt zu seinem Credo zählt. Und doch will sich Sony mit dem HDR-CX700VE nicht ganz in das Segment der ambitionierten Full-HD-Camcorder drängen lassen. Die Handycam ist z. B. der einzige Vertreter im Testfeld, der das Geotagging von Aufnahmen über eingebautes GPS unterstützt.
Auch sonst kann man sich nicht über die Ausstattung beschweren: Der BIONZ-Grafikchip zaubert ein scharfes und ausgewogen farbiges Bild, der interne 96 GB fassende Flash-Speicher lässt Speicherkartensorgen vergessen. Trotzdem lässt der HDR-CX700VE in der einen oder anderen Wertung Federn und geht trotz gutem Ergebnis als Letzter aus dem Vergleich.
Canon – Legria HF G10
Zwischen Sony und Panasonic reiht sich die Legria HF G10 von Canon ein, ein Camcorder, auf den vor allem ambitionierte Filmer ein Auge haben werden. Canon hat dabei den Mut bewiesen, das Thema Full-HD-Camcorder neu anzufassen und nicht einfach einen Aufguss des Vorjahres zu präsentieren. Dabei hat der Hersteller den schweren Boliden vollgepackt mit Funktionen und allerlei Hilfsmitteln, welche die Herzen von Semiprofis höherschlagen lassen.
Schwächen zeigt die HF G10 bei der Bildschärfe – hier gibt es noch Nachholbedarf. Dafür bietet Canon jetzt ebenfalls einen Weitwinkel, verpackt in einem riesigen, lichtstarken Objektiv. Abschließend betrachtet kann jeder Camcorder im Testfeld als gelungen betrachtet werden. Als Käufer muss man nur wissen, welches Gerät mit welchen Vorteilen man tatsächlich braucht.
Panasonic – HDC-HS900
Das verwundert kaum, denn die Konkurrenz ist hart. Das gilt besonders für Panasonic, die mit dem HDC-HS900 ein wahres Meisterstück abgeliefert haben. Der Hersteller hat sich bei der Entwicklung dieses Camcorders nur wenige Schnitzer geleistet. Eines der Mankos ist die fehlende Möglichkeit zum Laden des Akkus unabhängig von der Kamera. Wir hoffen auf die Rückkehr des externen Ladegerätes, zumal alle Akkus im Test nie viel länger als 2 Stunden gehalten haben.
Referenzwerte setzte der HDC-HS900 bei der Bildqualität. In Sachen Schärfe macht Panasonic so schnell keiner Konkurrenz und die interne Bildverarbeitung sorgt für natürliche Farben. Darüber hinaus lässt die Kamera alle erdenklichen manuellen Einstellungsmöglichkeiten zu.
(Christian Hill)