Die Revolution des Kinos

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Die Revolution des Kinos

Die 1960er und 1970er waren ein Zeitalter des Umbruchs, des Widerstands und der Veränderung. So versprach auch die „New Hollywood“-Ära eine Distanzierung von den gängigen Heile-Welt-Klischees des Kinos und etablierte ganz nebenbei einige der besten Regisseure aller Zeiten.

Im Volksmund heißt es, dass die größte Kunst stets in Krisenzeiten entsteht. Sind die Künstler zufrieden, werden sie schnell träge und es fehlt Ihnen an der nötigen Inspiration. Unzufriedenheit hingegen bringt die Muse auf Hochtouren. Daher gestalteten sich die Jahrzehnte der politischen Revolten nicht nur für politische Weltveränderer als ergiebiger Nährboden. Aufstrebende Autoren, Maler, Musiker und Filmschaffende verarbeiteten in ihren Werken den u. a. vom Vietnam-Krieg geprägten Zeitgeist und kreierten damit Machwerke, die sich in das kulturelle Gedächtnis der gesamten westlichen Bevölkerung einbrannten. Auch Hollywood blieb davon nicht unbetroffen.



New Hollywood

 



Als der wortkarge No-Budget-Streifen „Easy Rider“ zu einem riesigen Kino-Erfolg avancierte, war klar, dass auch kleinere Studios das nötige Geld aufbringen konnten, um gute Filme produzieren zu können. Die Dinge nahmen ihren Lauf und es kam zur Zersprengung des Studio-Systems, das zuvor den großen Major-Studios die komplette Verwertungskette von der Produktion bis zum Film-Vertrieb überließ. Von nun an liefen Produktion und Vertrieb getrennt voneinander ab, was kreative Folgen für die Filme hatte. Das Publikum gierte nach Abwechslung von den schematischen Inhalten des Goldenen Zeitalters, verlangte unvorhersehbare, gehaltvollere Geschichten und vor allem neue, unbekannte Gesichter im Schauspieler-Repertoir Hollywoods. Die Indie-Produktionen New Hollywoods waren daher absolute Publikumsmagneten.



 



 



Die Tür für kreative Regisseure öffnete sich mit den neuen Produktionswegen einen Spalt breit, denn im gleichen Maße gestaltete sich auch die Machtzunahme des Regisseurs, des von nun an wichtigsten Postens am Set. Die Folge: Durch die wachsende Unabhängigkeit von den Geldgebern entstanden plötzlich ganz neue Film-Ideen, konnten bahnbrechende Visionenviel anschaulicher umgesetzt und durchaus auch einmal nachdenkliche oder kontroverse Experimente gewagt werden. Drei der einflussreichsten Film-Ikonen, die in jener Zeit ihren Aufstieg feierten, sind zweifelsohne Francis Ford Coppola, Martin Scorsese und Stanley Kubrick. In ihrem Streben nach neuen Formen des Kinos, nach dem anderen, gehaltvollen Film, setzten sie neue Maßstäbe und lenkten die Filmwelt in die Richtung, die sie heute noch besitzt, weshalb wir sie und ihre einflussreichsten Werke mit diesem Spezial ehren wollen.



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