Die Quadratur des Kreises Teil 4
KEF KHT 3005 SE
„Hoch flexibel und klangvoll“
Bei KEF wird die erfolgreiche KHT-Serie weiter gepflegt und so wurden die allgemeinen Neuerungen, die das Uni-Q-Chassis betreffen, neu integriert. Zu deren wichtigsten Merkmalen gehört der größere verbaute Hochtöner mit aufgesetztem Streuvorsatz, wie er auch in den größeren Modellen zur Anwendung kommt. Damit besitzen alle Satellitenlautsprecher des Sets – einschließlich des Center-Speakers – genau diese 2-Wege-Koaxiallautsprecher-Technologie und eine Gehäusekonstruktion aus Aluminium. Weil sich Aluminium bei Schwingungen sehr steif verhält, ist die Konstruktion frei von lästigen Gehäuseresonanzen, sodass der Klang von dieser allgemein bekannten Schwachstelle befreit bleibt.
Hinzu kommt, dass die Schallwand, in die das Uni-Q-System eingelassen ist, eine gummierte Oberfläche besitzt. Die magnetisch auf dieser Oberfläche haftenden Abdeckungen können bei Bedarf den Blick auf die Lautsprecher verdecken. Ein wichtiger Punkt ist die makellose Verarbeitung der glanzlackierten Gehäuse und der integrierten Chassis.
Mit Blick auf die Technik arbeitet der Center-Speaker konstruktiv als 3-Wege-System in einem geschlossenen Gehäuse. Bei ihm sind zusätzlich zwei kleine 75-Millimeter-Tieftöner in die Schallwand integriert, die den Wiedergabebereich zu den tieferen Frequenzen erweitern. Im Gegenzug besitzen die vier Satellitenlautsprecher eine Bassreflexöffnung, die sich im unteren Bereich der Rückseite befindet und die bei Bedarf mit dem mitgelieferten Schaumstoffstopfen verschließbar ist.
In unmittelbarer Nähe sind die Lautsprecheranschlüsse platziert, die eigentlich nur den Anschluss von Kabelenden, die am besten mit Aderendhülsen versehen werden, zulassen. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe ist der Stand- oder Montagefuß angebracht, der mit dem mitgelieferten Inbusschlüssel demontiert werden kann.
Eine mitgelieferte Montageschablone hilft bei den korrekten Wandbohrungen für die dortige Anbringung. Das System ist durchdacht und lässt auch eine Einbindung von Lautsprecherleitungen, die aus der Wand ragen oder auf ihr aufliegen, zu.
Eine weitere elegante Möglichkeit bieten die optionalen und optisch unauffälligen Stative. Der Center kann mit dem beiliegenden Gummipad über oder unter dem Fernseher positioniert werden. Die Vielseitigkeit der Anwendungen geht noch weiter, wenn der Blick auf den Subwoofer fällt. Dieser kann in seiner Funktion als Dipol-Subwoofer, also mit zwei in einem Gehäuse gegenüberliegenden Membranen, als Direktstrahler aufrecht stehend oder – ähnlich einem Downfire-Prinzip – liegend positioniert werden. So viel Variabilität kannten wir bisher noch nicht.
Der Subwoofer wird unmissverständlich über einen Cinch-Eingang angeschlossen, verfügt über eine Abschaltautomatik und einen Netzschalter. Mehr braucht es nicht, den Rest übernimmt der AV-Receiver.
Auch in diesem Fall musste sich das Surround-Set vor dem Hörtest der Einmessung durch den AV-Receiver unterziehen. Die ermittelten Trennfrequenzen lagen für die Satelliten bei 90 Hz und für den Center bei 80 Hz. Dies ist bei den unterschiedlichen Bauarten nicht sehr verwunderlich. Im Allgemeinen ist es sogar sehr gut, dass der Center-Speaker für die Dialoge auch den Frequenzumfang sonorer männlicher Stimmen voll abdeckt, bevor Anteile dieser Stimmlage aufgrund des Bassmanagements über den Subwoofer wiedergegeben werden müssen. Dies kann nämlich zu unnatürlichen Klangeffekten führen. Die klangliche Qualität des Center-Lautsprechers ist im KEF-Set von einem warmen, leicht dunkel gefärbten Charakter geprägt.
Dafür erzeugt er keinerlei Überzeichnungen der S-Laute oder Konsonanten in den Dialogen und ist im Abstrahlverhalten einer der mit am breitesten strahlenden Kandidaten. Somit sind Zuhörer auch außerhalb des Sweetspotes mit Dialoginformationen gut versorgt. Die weiteren vier Surround-Speaker erzeugen mit ihren Uni-Q-Chassis ein sehr gut umhüllendes Surround-Klangbild, das ebenfalls nicht zu hell klingt.
In der Feinauflösung werden dadurch zum Teil einige leise Details im Klangbild in ihrer Lokalisierbarkeit beschnitten. Dies trifft auch auf Bewegungen im Surround-Klang zu. Wenn aber die Bassreflexöffnungen verschlossen werden, ergibt sich nicht nur eine präzisere Tiefmittenabbildung, sondern auch eine Steigerung der Lokalisierbarkeit im Klangbild. Daraus folgen dann schöne straffe Impulse bei Donnerschlägen oder Kesselpauken, die in der Abstimmung mit dem Subwoofer über eine gute Kontur ohne überzogenen Tiefgang verfügen. Die sich daran anschließenden dynamischen Fähigkeiten werden vom Sub recht gut unterstützt. Die Hauptqualitäten liegen deutlich in der Film- oder Musikwiedergabe, wobei moderne Musik deutlich besser interpretiert wird als orchestrale.
Auch im reinen Stereobetrieb ist bei einer Basisbreite von 3 Metern in Verbindung mit angepasstem Subwoofer eine überzeugende akustische Bühne erreichbar, die mit fast sehr guten Dimensionen beeindruckt. In der klanglichen Abstimmung und der Leistungsfähigkeit des Sets kommen keine Zweifel auf, abgerundet wir dieses Bild durch die alternativen Montagefähigkeiten.