Die neuen Player im Wohnzimmer

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XBox und Co. als Unterhaltungslieferanten

Neben gewohnten Herstellern wie etwa Sony und Panasonic drängen mittlerweile auch für das Wohnzimmer eher untypische Firmen wie Microsoft, Google und Apple in die Unterhaltungsgemächer vor und machen sich auf der Couch breit. Doch geht dieser Trend auch mit mehr Unterhaltung einher?

Was andere Anbieter noch etablieren wollen, besitzt Microsoft bereits, denn die Xbox 360 verwandelt sich immer mehr vom reinen Spielgerät hin zum multimedialen Alleskönner. So wird Ihnen schon heute der Zugang zu umfangreichen Streaming-Angeboten gewährt und neben einigen Mediatheken der TV-Sender haben Sie als Abonnent von Sky via „Sky Go“ auch Zugriff auf das Programmangebot des Pay-TV-Anbieters. Zudem können Sie direkt über den Onlineservice „Xbox Live“ Filme und Musik kaufen oder ausleihen und direkt als Stream abrufen. Die nächste Konsolengeneration soll die multimediale Ausrichtung noch weiter ausbauen und erste Informationen deuten auf einen integrierten vollwertigen TV-Empfänger mit Aufnahmefunktion hin. Zudem strebt Microsoft Gerüchten zufolge ein wohnzimmertauglicheres Design an und will die Leistungsaufnahme drastisch reduzieren, damit das Unterhaltungstalent immer eingeschaltet sein kann.
 
Einem internen Dokument zufolge feilt Microsoft zudem an einer stark erweiterten Konnektivität und die neue Xbox (Erscheinungstermin Ende 2013) soll sich neben Smartphone und Tablet auch mit einer Datenbrille verbinden lassen. Ferner ist von einem lückenlosen Informationsangebot die Rede und es soll möglich sein, etwa Nachrichten einzublenden während ein Videospiel gespielt wird, oder Sie können auf einem Tablet Zusatzinformationen zu einem Schauspieler aus dem gerade laufenden Film abrufen. Zudem wird die Verschmelzung von Videospielen und Fernsehinhalten thematisiert und zukünftig könnten beide Erfahrungen in Echtzeit ineinander übergehen, z. B. wenn Punkte eines laufenden Fußballspiels in die Videospielpartie übernommen werden.

Jüngst stellte Microsoft seine Smart-Glass-App, eine universelle Softwarelösung vor, mit der Sie etwa die Filmwiedergabe von der Konsole ohne Unterbrechung auf das Smartphone oder Tablet verlagern können. Zudem ist es möglich, Zusatzinhalte zu Filmen oder Sportsendungen auf dem Tablet anzuzeigen und selbst die Videospielkonsole Xbox 360 ist in der Lage, Informationen auf den Zweitbildschirm auszulagern. Letztlich kann z. B. ein Mauszeiger über den berührungsempfindlichen Bildschirm des Smartphones gesteuert werden oder einzelne Anzeigen wandern vom Fernsehbildschirm auf das Tablet, um das Spielgeschehen glaubhaft er zu gestalten. Den vollständigen Funktionsumfang erhalten Sie aber nur auf Smartphones und Tablets mit Windows-Betriebssystem. Auch Apple ist bereits im Wohnzimmer angekommen und bietet mit Apple TV einen Netzwerkmedienabspieler an, der sich in puncto Inhalte voll auf die iTunes-Infrastruktur stützt.
 
In den USA machen aktuell Gerüchte die Runde, dass Apple sich in Verhandlungen mit Kabelnetzbetreibern befindet, um das Gerät auch als Set-Top-Box nutzen zu können. In Zuge dessen nimmt natürlich auch das Bild eines Flachbildfernsehers aus gleichem Hause neue Konturen an; über ein derartiges Gerät wird schon seit einiger Zeit spekuliert. Eingekaufte Fertigungslinien beim LCD-Hersteller Sharp deuten auf einen zeitnahen Einstieg Apples im TV-Segment hin. Wie beim iPhone soll eine Sprachsteuerung die Bedienung vereinfachen und dank dem App Store ist für genügend Inhaltenachschub gesorgt. Auch beim Design wird der Hersteller auftrumpfen, Glas und Metall werden den Apple-Fernseher dominieren. Bleibt abzuwarten, wie hochwertig die Bild- und Tonqualität ausfallen und wie Apple die Tuner-Problematik löst – im Empfangsbereich können die Kalifornier nicht auf eigenes Know-How zurückgreifen.
(Dennis Schirrmacher)

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