Die letzten Geheimnisse der Natur

Die letzten Geheimnisse der Natur, Teil 9

„Food, Inc.“

Essenszeit!

Kurze Zwischenfrage: Was genau hatten Sie heute zum Mittag? „Food, Inc.“ wird es Ihnen verraten. Im Prinzip ist dies die Doku, die eine der privatesten Angelegenheiten der Menschheit beleuchtet: das Essen. Die Nahrung, die wir uns tagtäglich zuführen, beeinflusst unseren Körper und Geist wie kaum ein anderes Gut auf dem freien Markt. Doch inzwischen hat der westlich geprägte Mensch das Verhältnis zur Herkunft seiner Nahrung verloren. Das Einzige, was er sieht, ist die Verpackung im Supermarkt – Gedanken über die Folgen der Kaufentscheidung machen sich nur die wenigsten Leute. Zumindest noch, denn die jüngsten Dioxin-Skandale zeigen, dass unser Essen alles andere als sicher ist. Das Gute an der Oscar®-nominierten Dokumentation „Food, Inc.“ ist ihre sachliche Art, mit der sie die Zusammenhänge der Nahrungsproduktion aufdeckt. So soll der Film keineswegs Ihren Appetit übermäßig verderben oder Sie sonst irgendwie schocken. Vielmehr lautet der Grundtenor: Sie haben das Recht, zu erfahren, wo Ihr Essen herkommt und wie sicher es ist, davon sollten Sie Gebrauch machen.

Mehrere Interviews werden von gefilmten Besuchen von Hühnerfarmen, Schweine- und Rinderzuchten und auch Agrarbetrieben gestützt. Was die Journalisten dabei herausfinden, wurde schon oft vermutet, aber noch nie so treffend ins Bewusstsein gerückt wie hier. Der Nahrungsmittelmarkt wird von nur wenigen Großkonzernen gesteuert, die deshalb bestimmen können, was auf unseren Tisch gelangt. Ihre Macht erscheint daher immens groß und ihr Interesse liegt in der Gewinnmaximierung. Dass es daher häufig zu Interessenkonflikten kommt, was die gesunde Ernährung auf der einen und die Profitabilität auf der anderen Seite anbelangt, liegt auf der Hand.

Schwerpunktmäßig konzentriert sich „Food, Inc.“ auf die Ursachen und Folgen der Industrialisierung der Nahrungsmittelherstellung und gibt am Ende sogar noch ein paar Tipps, wie der Endverbraucher richtig einkaufen kann, um seine von Maisstärke geprägte Ernährung wieder auf einen gesunden Stand zu bringen. Hierbei ergreift die Doku allerdings auch stark Partei, lädt das Gezeigte emotional auf und wirkt dadurch nicht ganz so objektiv, wie sie eigentlich sein sollte. Nichtsdestotrotz ist der Aufklärungscharakter riesig und absolut notwendig, um das System, in dem man sich selbst befindet, zu verstehen. Der Schutz der Verbraucher, die artgerechte Tierhaltung sowie humane Produktionsbedingungen sind große Themen, die es zu beobachten gilt.