Die letzten Geheimnisse der Natur, Teil 7
„Ocean Men“
Rückkehr ins Meer
Man muss allerdings betonen, dass IMAX-Produktionen vorrangig als Event-Filme zu sehen sind und daher eigentlich nur auf einer Leinwand Spaß machen. Bester Beweis ist das folgende Beispiel „Ocean Men“. Hier ist der Mensch das Maß aller Dinge, weshalb die Dokumentation auf so genanntes Reenactment zurückgreift, also das Nachstellen von bereits geschehenen Ereignissen. „Ocean Men“ erzählt die Geschichte der beiden Freediver Pipin Ferreras und Umberto Pelizzari. Beide Weltrekordhalter werden im ständigen Wechsel beim körperlichen und mentalen Training beobachtet und ganz nebenbei zu Helden stilisiert.
Vermutlich sollte man deshalb eher von einer aufwendigen Doku-Soap sprechen, einem nach Drehbuch konstruierten Kunstgebilde. Aber es ist entspannend, den beiden Kontrahenten in ihrem Element zuzuschauen und die jeweilige Philosophie vorzitiert zu bekommen. Oder besser gesagt: Es ist zunächst so beruhigend wie ein wärmendes Entspannungsbad. Man möchte glatt mitschwimmen und fragt sich, warum die Vorfahren der Menschen überhaupt aus dem Wasser gekrochen kamen, wenn sie doch weiterhin hätten durchs Meer schweben können? Die Spannung kehrt mit den beiden Rekordversuchen zurück.
Pipin vertritt den Ansatz, mittels High-Tech die Belastbarkeitsgrenze des Menschen herauszufinden und will sich von einem Gewicht 162 Meter in die Tiefe ziehen lassen. Der Druck auf seine Lungen wird dabei so groß, dass sie auf Tomatengröße schrumpfen und seine Organe, darunter auch das Herz, nach oben geschoben werden, was ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Pelizzari wiederum taucht aus eigener Kraft und muss danach auch wieder selbst an die Oberfläche schwimmen. Wird er die anvisierte 80-Meter-Grenze erreichen? Unser Tipp: Halten Sie während der gezeigten Tauchgänge besser nicht die Luft an, wie diese Extremsportler mit ihren trainierten Lungen. Acht Minuten halten Sie noch nicht einmal über Wasser aus.
Ocean Men | |
Genre: Dokumentation | |
Land/Jahr: US 2001 | |
Regie: Bob Talbot | |
Sprecher: Umberto Pelizzari, Pipin Ferreras | |