Die kleine Klasse von 2011

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Die kleine Klasse von 2011, Teil 4

Hannspree SV32LMNB

Hannspree SV32LMNB

Hannspree dürfte vielen Kunden im Bereich Computermonitore ein Begriff sein, wo das Unternehmen bereits seit Längerem mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis auf sich aufmerksam macht. Seit einiger Zeit versuchen sich die Taiwanesen auch an der Großbildunterhaltung und wollen sich in unserem Vergleichstest mit einem Edge-LED-LCD beweisen. Die Bildqualität kann aber nur teilweise überzeugen, dabei fällt vor allem der Kontrast positiv ins Auge. Bei der Ausstattung hält sich der SV32LMNB eher zurück und Sie müssen z. B. auf einen Satellitentuner und etwaige Internetfunktionen verzichten.

Äußerlich macht Hannsprees Beitrag schon etwas her. Das ist vor allem dem soliden Standfuß mit Glasanteil zu verdanken. Nach dem ersten Einschalten wirkt das Bild seltsam bläulich, weshalb wir im Menü postwendend die Voreinstellung „Warm“ bei der Farbtemperatur aktivierten. Dadurch ließ sich der Effekt aber nur bedingt beheben. Die Messwerte im Testlabor bestätigten im Anschluss den ersten Negativeindruck: Der Edge-LED-LCD hat über alle Helligkeitsbereiche mit einem starken Blaustich zu kämpfen.
 
Eine tiefgreifende Kalibrierung ist an dieser Stelle leider nicht möglich. Die Farbdarstellung lässt sich nur in ihrer Leuchtkraft regeln und der Farbraum wird leicht erweitert dargestellt. Vor allem die Sekundärfarben weichen von der Norm ab und etwa Cyan driftet wahrnehmbar in Richtung Blau. Bei der Bilddarstellung kann der SV32LMNB immerhin beim Kontrast Punkte sammeln, was durch die hohe Helligkeit und den stabilen Schwarzwert zu erklären ist. Im Vergleich mit hochpreisigen Geräten werden hier dennoch insgesamt nur befriedigende Werte erreicht.

Patzer bei der Durchzeichnung

Einen weiteren Fauxpas leistet sich der kleine Flachmann bei der Durchzeichnung und die Darstellung wirkt insgesamt aufgehellt. Vor allem in dunklen Szenen werden so Details hervorgehoben, die eigentlich im Verborgenen liegen sollten. Bei seitlicher Betrachtung nimmt dieser Eindruck zu und darüber hinaus bleichen auch die Farben und der Kontrast aus. Damit schnelle Actionszenen nicht mit den LCD-typischen Schlieren dargestellt werden, setzt Hannspree auf eine 100-Hertz-Zwischenbildberechnung. Die Arbeitsweise greift effektiv ein, Nachzieher können jedoch nicht komplett vermieden werden.
 
Zudem werden Bewegungen im gleichen Zug geglättet, was zu einer unnatürlich flüssigen Darstellung nebst störender Artefaktbildung führt. Die bei Edge-LED-LCDs gefürchtete ungenaue Ausleuchtung hält sich in Grenzen und die Bildfläche ist weitgehend homogen hinterleuchtet. Ärgerlich: Der Overscan lässt sich nicht deaktivieren, was etwa bei der Zuspielung eines PC-Signals Bildinformationen verschwinden lässt. Bei der Aufwertung von SD-Signalen kann vor allem das De-Interlacing bei Filmmaterial überzeugen. Die Skalierung auf die Full-HD-Auflösung fällt fehlerfrei aus, hätte im Ergebnis aber ruhig schärfer sein können.

Keine Chance für Satelliten

Bei der TV-spezifischen Ausstattung vermissten wir in erster Linie den DVB-S-Tuner – so können Sie digitales Fernsehen lediglich über Antenne oder Kabel auf das Display holen. Letzteres selbstverständlich auch in HD-Auflösung. Der CI-Schacht kann gleichermaßen mit CI-Plus-Modulen umgehen. Die Wiedergabe von Medien über einen USB-Datenträger gestaltet sich durchwachsen und hochauflösende Filme werden nur im DivX-HD- und Quicktime-Format erkannt. Letzteres wird im Test jedoch mit einem falschen Bildseitenverhältnis gestreckt dargestellt, Dateien im MKV-Container verweigert sich der Einsteiger komplett.

Hannspree muss vor allem bei der Bildqualität einige wesentliche Punkte ausbauen, auch in Sachen Ausstattung gibt es noch Verbesserungsbedarf. Beim Design und bei der Verarbeitung hat der Hersteller hingegen seine Hausaufgaben erledigt und der Edge-LED-LCD muss sich in keinem Fall verstecken.

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