Die kleine Klasse von 2011, Teil 3
Sharp LC-32LE320E
Sharp LC-32LE320E
Sharps 32-Zöller gibt sich dank der energiesparenden LED-Hinterleuchtung genügsam und der Leistungsbedarf pendelt sich je nach Einstellung weit unter 100 W ein. Die Bildqualität fällt bis auf wenige Patzer überzeugend aus, der Klang vermag trotz eines personalisierbaren Equalizers nicht recht zu überzeugen.
Nach dem Auspacken heißt es erst einmal Hand anlegen, denn die Werkseinstellungen des LED-LCDs sind alles andere als ideal. Nach der Optimierung fällt sogleich das leuchtstarke Bild positiv ins Auge und im Zusammenspiel mit der nur leicht spiegelnden und kontrastoptimierten Frontscheibe gestaltet sich das Bild auch bei direktem Lichteinfall brillant.
Der Kontrasteindruck kann selbst im abgedunkelten Heimkino weitgehend überzeugen. Bestnoten werden hier jedoch verfehlt, da die LEDs nicht dimmbar sind. Den größten Fauxpas leistet sich der 32-Zöller von Sharp bei der Farbtemperatur. Das Bild wird über alle Helligkeitsbereiche hinweg von einem bläulichen Schimmer durchzogen. Der Farbraum erstrahlt nur leicht erweitert und alle Farben sind lediglich minimal verschoben. So entspricht die Darstellung fast der Norm.
Zwischenbildberechnung an Bord
Damit schnelle Bewegungen nicht verwischen, hat Sharp dem LED-LCD eine Zwischenbildberechnung auf 100-Hertz-Niveau spendiert. Teurere Geräte errechnen doppelt so viele Bilder, dennoch sieht der LC-32LE320E Land und der Ansatz kann selbst in der niedrigsten Stufe durchaus überzeugen. Leider ist die Aktivierung auch immer an eine Bewegungsglättung gekoppelt, sodass die Bildabfolge bei Kinofilmen unnatürlich flüssig anmutet.
Zudem arbeitet die Zwischenbildberechnung nicht auf gleichem Niveau und je nach Szene wird die Intensität angepasst. Darüber hinaus neigt sie zu einer minimalen Artefaktbildung. Bei der Gammadarstellung spielt das Panel hingegen seine Stärken besser aus und die Durchzeichnung gerät bei dunklen und hellen Bildanteilen nahezu perfekt.
Die bei der Edge-LED-Bauweise gefürchtete unregelmäßige Ausleuchtung (Clouding) ist bei Sharps Kleinem kaum zu beobachten, die Lichtverteilung gestaltet sich angenehm homogen. Sie sollten aber immer darauf achten, sich frontal vor dem Bildschirm zu befinden, denn bereits kleinste Abweichungen von der Optimalposition werden mit flauen Farben und Kontrasten quittiert. Bei der Aufwertung von SD-Material kann die Skalierung auf Full-HD-Auflösung überzeugen, der De-Interlacer greift bei Filmmaterial jedoch nicht dauerhaft. Bei Videomaterial kommt es zu Artefakten und störendem Kantenflimmern. Beim Fernsehempfang müssen Sie auf einen Satellitentuner verzichten und sich mit einer digitalen analogen Kabelvariante und einem DVB-T-Tuner zufriedengeben.
Gerüstet für Pay-TV im Kabel
Seitlich finden Sie den CI-Plus-kompatiblen Modulschacht, sodass beispielsweise dem Empfang zusätzlicher digitaler Premiumpakete über Kabel Deutschland ohne separate Set-Top-Box nichts im Wege steht. Die elektronische Programmzeitschrift (EPG) gibt sich optisch schlicht und versorgt Sie kurz und knapp mit grundlegenden Informationen.
Per USB-Datenträger können Sie verschiedene Medien zuführen – der Edge-LED-LCD versteht sich dabei auf nahezu alle gängigen Musik-, Bild- und Videoformate. Im Test war es uns etwa möglich, einen hochauflösenden Film im DivX-HD-Format abzuspielen. Leider wird die Wiedergabe von Filmen im beliebten MKV-Container nicht unterstützt. Apples Quicktime-Format wird hingegen erkannt, allerdings lässt sich das falsche Bildseitenverhältnis nicht manuell korrigieren.
Der LC-32LE320E präsentiert sich als vergleichsweise günstiger Einstiegsfernseher mit leuchtstarkem Bild und überzeugendem Kontrast. Bei der Ausstattung müssen Sie in dieser Klasse jedoch Einschnitte in Kauf nehmen; dieses Merkmal kostet den LED-LCD auch die meisten Punkte.