Die Geschichte von 3-D, Teil 4
Die Technik der 3-D Brillen
Anaglyphenbrille
Die beiden Bilder werden in Komplementärfarben übereinandergelegt. Die Konstellationen Rot-Grün und Rot-Blau erwiesen sich als zweckmäßig, da sich diese gut trennen lassen. Die Halbbilder werden für eine 3-D-Darstellung überlagert. Durch die rote Seite einer geeigneten Brille erscheint Rot weiß und Blau schwarz, mit der blauen Seite verhält es sich genau umgekehrt.
Mit dieser Technik sind nur gräuliche Darstellungen möglich. Rot-Cyan-Filter erlauben bis zu einem gewissen Grad auch farbige 3-D-Bilder, denn Cyan besteht zu gleichen Teilen aus Blau und Grün. Der 3-D-Eindruck ist nicht optimal. Zudem ist das Bild verschwommen und Farben sind verfälscht.
Polarisationsbrille
Die getrennten Bilder werden mithilfe von polarisiertem Licht übertragen. In der Brille finden sich jeweils um 90 Grad gedrehte Polfilter, damit immer nur das gewünschte Bild das entsprechende Auge erreicht. In den 1950er Jahren wurden die meisten Filme mit diesem Verfahren vorgeführt. Polfilterbrillen sind günstig und es entsteht ein toller 3-D-Effekt. Kopfbewegungen sind dank der zirkulären Polarisation kein Problem mehr. Das Kino braucht zwingend eine silberne, reflektierende Leinwand, zwei Drittel der erzeugten Helligkeit werden geschluckt.
Shutter-Brille
Die Brille besteht aus kleinen LCD-Gläsern, deren Flüssigkristalle abwechselnd durchsichtig und lichtundurchlässig jeweils ein Bild an ein Auge weiterleiten. Eine hohe Bildwiederholrate ist wichtig; 120 Hertz sollte sie betragen, da so an jedes Auge 60 Bilder pro Sekunde gelangen.
Alle aktuellen 3-D-Fernseher setzen auf die Technik und das Ergebnis ist fast schärfer als im Kino. Die Brillen sind aber sehr teuer, etwa 100 Euro pro Stück. Die Modelle der verschiedenen Hersteller setzen zwar durchweg auf die Synchronisation per Infrarot, die Shutter-Brillen sind aber untereinander nicht kompatibel.
(Dennis Schirrmacher)