Die freie Übertragung

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T+A Criterion TCD 210 S

Über Lautsprechergehäuse nach dem Transmission-Line-Prinzip wird entweder kaum gesprochen, oder es entzünden sich hitzige Debatten daran. Wie hat T+A das Prinzip in der Criterion-Reihe weiterentwickelt und wie klingt der mittlere Spross der Familie?

Die Criterion-Reihe konnte über Jahre hinweg verfeinert werden und nutzt ein sogenanntes Absorbing-Line-Gehäuse. Diese Variante absorbiert Schallanteile im Bereich der Tiefmitten (150–250 Hertz; Hz) und lässt den Tiefbassbereich über die Austrittsöffnung auf der Vorderseite des Gehäuses entweichen. Es werden nun weniger Schallanteile im gleichen Frequenzbereich von den Basslautsprechern und von der Austrittsöffnung der Transmission Line abgestrahlt, die gleichzeitig unterschiedliche akustische Laufzeiten aufweisen. Wenn diese Anteile sich in der Abstrahlung vermischen, kommt es zu geringeren Kammfiltereffekten. Diese zeigen sich bei Messungen als Welligkeiten und sind, je nach ihrer Ausprägung, mehr oder weniger hörbar.
 
Auch das Design der Frequenzweiche wurde daran angepasst und die damit verbundene Trennfrequenz zwischen Tief und Mitteltöner wurde mit 220 Hz gewählt. Die beiden Tieftontreiber mit jeweils 22 Zentimetern (cm) Durchmesser besitzen eine niedrige Eigenresonanz, starke Antriebe, Gummisicken für einen großen Hub und sehr steife, geprägte Membranen. Das sorgt für beste Bedingungen und saubere Dynamik im Bass. Für den Bereich des größten Informationsgehaltes von Musik und Sprache wurden zwei sehr dynamische 17-cm-Mitteltöner mit Membranen aus einem Holzfaser-Grafitpartikel-Gemisch verwendet.

Die Membranoberfläche ist definiert eingeschlitzt und wieder geklebt worden, die sich daraus ergebende hohe Stabilität und innere Dämpfung gibt klangverfärbenden Partialschwingungen kaum eine Chance. Zusätzlich erzeugt die flache Membraneinspannung ein besseres Auslenkungsverhalten für ebenfalls ungetrübte Dynamik. Gekrönt wird die Criterion von der 2,5-cm-Hochtongewebekalotte. Sie befindet sich zwischen den Mitteltönern, ähnlich einer D’Appolito-Anordnung und bietet mit ihrer in die Front tiefer gesetzten Schallführung Vorteile im Abbildungs- und Rundstrahlverhalten des Hochmitteltonsystems.
 
So wird für die beste Impulsantwort der Ort der Schallabstrahlung mit den anderen Lautsprechern auf eine räumliche wie zeitliche Linie gebracht. Hinzu kommt, dass durch den Waveguide das Abstrahlverhalten der Kalotte weniger zum Aufbrechen an den Randbereichen neigt und sich dadurch ein homogener Übergang zu den Mitteltönern bildet. Den eigentlichen Anfang bildet, mit geringster Dämpfung des Einschwingverhaltens, die Fast-Response- Frequenzweiche, wodurch der Klang, die Dynamik und die räumlichen Abbildungseigenschaften des TCD 210 S beeinflusst werden. Für noch mehr Konnektivität sorgt das vollisolierte Bi-Amping-fähige Anschlussterminal, welches für alle üblichen Anschlussarten offen ist.

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