Die Erbsünde der Privaten

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Verschlüsselung spielt große Rolle

Der HDTV-Erfolg überraschte auch die Astra-Manager. „HD Plus entwickelt sich deutlich besser, als wir erwartet haben“, erklärt Ferdinand Kayser, CEO und Präsident von SES Astra. Rund 120 000 HD-Plus-Receiver wurden bislang verkauft. Der Handel hat bis Mitte März 700 000 Smartcards für den Empfang der HD-Plattform geordert. Noch in diesem Jahr sollen nach Kaysers Worten auf HD Plus weitere Sender hinzukommen.

Der Umsatz mit HD Plus ist indes bescheiden, sind doch die ersten zwölf Monate des Empfangs umsonst. Kayser rechnet aber damit, dass ab dem nächsten Jahr auch die Umsätze anziehen werden. „Wir gehen davon aus, dass sich Verschlüsselungsdienste mehr und mehr durchsetzen werden“, so der Astra-Präsident bei der Präsentation in Berlin. Die Entscheidung der deutschen Privatsender, digital unverschlüsselt via Satellit zu übertragen, wird intern in Luxemburg gerne als Erbsünde bezeichnet. RTL und Co. haben ihre Hausaufgaben aber allem Anschein nach inzwischen gemacht.

Ost und West

Doch nicht nur wegen der positiven Entwicklung im HDTV-Bereich waren die Astra-Manager an diesem Abend gut gelaunt. Erstmalig hat der Satellit in puncto technischer Reichweite das Kabel überholt.
 
Von 244 Millionen TV-Haushalten in Europa sehen 77,4 Millionen über Satellit fern, aber nur 71,3 Millionen über Kabel. Der Anteil digitaler Haushalte beträgt 60 Prozent.
 
Hier ist jedoch ein klares Gefälle zwischen West- und Osteuropa erkennbar. Im Westen beträgt die Digitalquote 68, im Osten aber nur 32 Prozent. In Ländern wie beispielsweise der Ukraine sehen noch 80 Prozent der 18 Millionen TV-Haushalt analog fern; ein Potenzial, das sich Astra langsam erschließt.
 
In Mittel- und Osteuropa legten die Luxemburger in den vergangenen vier Jahren von zwei auf 16 Millionen Astra- Haushalte zu. Durch das Wachstum von Skylink und CS Link verzeichnen die Luxemburger in Tschechien und der Slowakei inzwischen eine Reichweite von 500 000 Haushalten.
 
Mit der vollständigen Übernahme von SES Sirius soll zudem die Position in Skandinavien und dem Baltikum ausgebaut werden.

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