Komisch, morbide, bizarr, „schräg“
Ihn einen einfachen Regisseur zu nennen, erscheint angesichts seiner Talente ein wenig vermessen. Tim Burtons Œuvre umfasst inzwischen 14 Kinofilme, zahlreiche Gedichte, Malereien, Illustrationen, Fotografien, Geschichten und Drehbücher. Wir schnappten uns alle Burton-Blu-rays, die wir finden konnten, um sie in dieser Galerie auszustellen.
Es war einmal ein introvertierter Junge namens Timothy William Burton. Er lebte in einer kleinen, urbanen Siedlung in Burbank, Kalifornien. Um dem versnobten und langweiligen Vorstadttreiben zu entkommen, floh er oftmals in die fantastischen Welten japanischer Monsterfilme, amerikanischer Comic-helden und billiger Science-Fiction- Streifen. Anstatt dem Unterricht zu folgen, füllte er seine Schulhefte lieber mit Skizzen von skurrilen Figuren und andersartigen Wesen und drehte mit 13 Jahren seine ersten Super-8-Filme. Darunter fallen „The Island Of Dr. Agor“ (1971) sowie „Houdini: The Untold Story“ (1971).
Mit ihnen wollte er es seinen großen Vorbildern aus den Horror- undScience-Fiction-Filmen gleichtun. Als Jugendlicher blieb Burton seinemHobby als Liebhaber abstruser Filme und Fernsehserien treu. Zusätzlichschrieb und illustrierte er das Kinderbuch „The Giant Zlig“ (1976).Seine kreative Ader brachte ihm nach der Highschool einDisney-Stipendium sowie einen Studienplatz am California Institute ofthe Arts (CalArts) ein.
Hier erwarb er das Handwerkszeug für seine spätere Berufung undwidmete sich intensiv dem Film. Seine Abschlussarbeit, „Stalk Of TheCelery Monster“ (1979), ließ dann so langsam erahnen, welche RichtungTim Burton später einmal einschlagen würde: Morbide Gothic-Elemente, diein den Alltag einbrechen, sollten sein unverkennbares Markenzeichenwerden. Wegen seines filmischen und zeichnerischen Talents erhieltBurton eine Stelle als Assistenzzeichner in den Disney-Studios.
Eigentlich stellte er sich den Job eines Inbetweeners interessantervor. Doch das Zeichnen unzähliger Phasen einer Figur ermüdete denKreativling alsbald. Das Studio erkannte das Problem und setzte ihn alsKonzeptdesigner für „Taran und der Zauberkessel“ (1985) ein. BurtonsZeichenstil passte aber so gar nicht in die Disney-Schiene, sodass seineArtworks kurzerhand abgelehnt wurden. Da niemand etwas mit einemKünstler wie Burton anzufangen wusste, überließ man ihn seinen eigenenProjekten.