Der Super-Player – Naim SuperUniti, Teil 2
Ausstattung und Technik im Detail
Der maximal übertragbare Frequenzbereich endet für alle höheren Formate als der CD bei 30 kHz (–6 dB), was angesichts der integrierten Verstärkung als absolut sinnvoll zu werten ist. Alle Analogfilter wurden ebenfalls mit OPVs des gleichen Herstellers in Verbindung mit Polystyrol-Folienkondensatoren verwirklicht. Die auch unter dem Namen Styroflex bekannten Kondensatoren genießen bei Audiokennern einen besonderen Ruf und kommen nicht ohne Grund auch für weitere Klang-entscheidende Schaltungsabschnitte zum Einsatz.
Im Allgemeinen überwiegt im SuperUniti jedoch die SMD- und Subminiatur-SMD-Technik, denn nur so ist es möglich, solch komplexe Widerstandsnetzwerke für die Lautstärkesteuerung in Zusammenarbeit mit CMOS-Schaltern aufzubauen. Für den digitalen und analogen Teil des Gerätes existieren gleich mehrere Netzteile.
Diese werden von einem Ringkerntrafo von talema, aus tschechischer Fertigung, gespeist. Die gesamten Sieb- und Ladekondensatoren stammen aus Großbritannien, darunter auch die 40 000 Mikrofarad für die beiden Class-AB-Endstufen. Am Ende der Bauteilekette übernimmt jeweils ein Komplementärpaar aus Leistungstransistoren von Sanken die Verstärkung. Dabei werden bei 1 Prozent THD an 8 Ohm beachtliche, aber meist ausreichende 87 Watt (W) pro Kanal abgegeben, im Burst-Test sogar 98 W.
Der kanalgetrennte Aufwand äußert sich in einem ausgezeichnet geringen Übersprechen der Stereokanäle ineinander. Mit –80 dB bei 10 kHz und knapp unter –100 dB bei 1 kHz steht einer optimalen akustischen Bühne nur noch der Lautsprecher und die eigene Raumakustik im Weg.
Eine nützliche Zugabe ist der Masseschalter an der Gehäuserückseite. Er erzeugt einen messbaren Unterschied am Spektrumanalyzer und kann damit wirkungsvoll bei Brummproblemen in Verbindung mit dem SuperUniti eingesetzt werden. Als reiner Verstärker überzeugte Naims SuperUniti von Beginn an mit kräftigen Snare-Anschlägen und guter Energieverteilung bei rockigen Musiktiteln.
Hi-Hats und Becken rückten angenehm nach hinten und ließen Gesangsstimmen Platz zum Atmen. Dies taten sie dann auch ohne übertriebene Sibilantendarstellung. Obertonreiche Instrumente wie Triangeln wirkten zu keiner Zeit vordergründig oder silbrig und selbst komplexere Kompositionen überzeugten mit gehobener Detailzeichnung. Nylonsaiten waren nicht zu spitz, nur eine Sopranstimme bewies in ihrer höchsten Lage eine leichte Strenge.
In Verbindung mit ihrer Orgelbegleitung hoben sich beide deutlich voneinander ab, andere Verstärker neigen an dieser Stelle stärker zum Verwaschen. Impulsstarke Klänge, wie sie etwa Kesselpauken liefern, wurden kräftig reproduziert. Die räumliche Darbietung präsentierte sich ebenfalls auf ausgezeichnetem Niveau, was unserer Stepp-Tänzerin viel Raum für ihre Bewegungen ließ.
Die sehr ausgeprägte Räumlichkeit ging stellenweise auf Kosten einer nicht konsequenten Durchhörbarkeit im tiefmittigen Bereich, was wir dem SuperUniti aufgrund der sehr breit verteilten Instrumente gerne verzeihen. Fazit: Der Naim SuperUniti ist nicht nur ein All-in-One-Player mit vielfältigen technischen Möglichkeiten, sondern macht auch bei sämtlichen Musikrichtungen Freude am Hören. Eine klare Kaufempfehlung!
Ausstattung
Technische Daten
(Torsten Pless und Jens Voigt)