Der König der Löwen 3D

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Der König der Löwen 3D, Teil 2

Echtes 3D dank Tiefenkarte

Die technische Umsetzung ist der zweite Aspekt der neuartigen Konvertierungsmethode. Für jedes Bild wurde eine Tiefenkarte erstellt, in der der Hintergrund von der Figuren- und der Effekt ebene separiert ist. Glücklicherweise gehört „Der König der Löwen“ zu den Disney-Klassikern, die bereits komplett digital produziert wurden, weshalb daher sicherlich schon getrennte Ebenenfolien vorlagen. Aber auch wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, würde die artefaktfreie Linienführung sowie die mit dem von Pixar entwickelten CAPS-System durchgeführte Kolorierung zur Vereinfachung dieses Prozesses beitragen, zumal an dieser Stelle einiges automatisiert werden konnte. Nach diesem Schritt war also das oben genannte Papier-3D-Theater mit den unterschiedlich tiefen Bühnenebenen fertiggestellt.
 
 
Sauber umgesetzt!
 
 
Nun galt es nur noch, die flachen Objekte und Subjekte jeder Ebene wie einen Luftballon aufzublasen und ihnen eine akkurate Geometrie zu geben. Mithilfe speziell dafür entwickelter Software-Tools gelang es Robert Neuman und seinem Team, Rundungen, Ecken und Kanten sowie bewegliche Elemente (Gelenke etc.) stereoskopisch herauszustellen. Hierfür erledigte eine automatische Erkennung, die sich an der Helligkeit der Schattierungen orientiert, zunächst die Grobarbeit. Den Feinschliff übernahm dann der jeweilige Künstler, der natürlich auch fehlerhafte Wölbungen korrigieren und nachmodellieren musste. Bedenkt man, dass pro Filmsekunde 24 Bilder nötig sind, wird sofort klar, dass eine reine Handarbeit zu einer unendlich langen Sisyphusarbeit geworden wäre.
 
 
Natürlich profitiert auch die zeitgleich zum Kinofilm erschienene Blu-ray 3D zu „Der König der Löwen“ von der neuen Dimension. Jene entspricht dem Kinoerlebnis 1 : 1 bis auf eine Kleinigkeit: Für den Heimgebrauch wurde die Grundtiefe leicht reduziert, was sich wohl damit erklärt, dass die Augen das Fernsehbild komplett erfassen können und dadurch im Vergleich zur Kinoleinwand mehr 3D-Details auf einmal wahrnehmen. Disney fährt hier also wie auch schon bei vorangegangenen 3D-Veröffentlichungen für zu Hause (z. B. „Rapunzel – Neu Verföhnt“, „Pirates Of The Caribbean – Fremde Gezeiten“) die sichere Schiene, um der Familie einen Filmgenuss ohne optische Überanstrengung zu bescheren. Die Linienführung und Farbwiedergabe ist, wie nicht anders zu erwarten, absolut brillant. Ein schöneres und saubereres Bild lässt sich von einem Zeichentrickfilm nicht erwarten.
 
 
Auch die Audioabmischung kann sich mit dem neu bearbeiteten Acht-Kanal- Mix im DTS-HD-HR-Format absolut hören lassen. Dank perfekt eingesetzter Dynamik wirkt nicht nur die große Stampede beeindruckend. Der kongeniale Score Hans Zimmers erreicht in dieser akustischen Dimension den ganzen Film über neue Höhen und holt echtes Kinofeeling direkt ins heimische Wohnzimmer. Und auch wer keine 7.1-Anlage besitzt, wird sein wahres Vergnügen daran haben. Die 2D-Variante liegt auf einer zweiten Blu-ray Disc bei. Hier finden Sie zudem ein großartiges Bonussegment (siehe Infokasten). Per Online- Anbindung dürfen Sie in Disneys virtuellem Tresor stöbern. Übrigens gibt es Teil zwei und drei von „Der König der Löwen“ ebenfalls erstmals auf Blu-ray zu erstehen. Wer möchte, kann sich diese zusammen mit der 2D-Fassung des ersten Films in einer limitierten Holzbox samt königlichem Branding zulegen.

(Falko Theuner)

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