Das WHO is WHO der Serienwelt, Teil 3
Breaking Bad / Sanctuary
Breaking Bad 2. Staffel
Was macht die Serie über einen krebskranken Chemie-Lehrer, der sich zur Drogen-Ikone entwickelt, so überaus attraktiv für das amerikanische TV-Publikum? Ist es das offen behandelte Tabu-Thema „Droge“, der Abstieg eines gesetzestreuen Otto Normalbürgers, der Aufstieg einer gesetzlosen Verbrecher-Ikone oder der hohe Realismusfaktor der Serie? Vermutlich von allem ein bisschen.
Prinzipiell ist es aber nicht schwer nachvollziehbar, weshalb das Publikum die Show so sehr genießt. Walter (Bryan Cranston), der in der ersten Staffel bereits Erfahrungen als anonymer Meth-Koch sammeln konnte, muss sich nun mit dem sozipathischen Drogenboss Tuco (Raymond Cruz) auseinandersetzen. Jener ist ein solch unberechenbarer Choleriker, dass die Serienhelden um ihr Leben fürchten müssen. Und auch das Drogendezernat ist ihnen dicht auf den Fersen, was insbesondere durch Walters Schwager Hank (Dean Norris) eine ganz eigene Dramatik bekommt.
Hank ist nämlich ein Teil jener Polizeieinheit und bekommt den knallharten Drogenkrieg aus einer ganz anderen Perspektive zu Gesicht. Während des Thrills um die illegalen Geschäfte mit Betäubungsmitteln lässt die Serie jedoch nie das eigentliche Ziel aus den Augen: Walter wird bald an Lungenkrebs sterben und versucht nun mit allen Mitteln, seine Familie finanziell abzusichern. Natürlich wirkt sich der zunehmende psychische Druckauch auf das Verhältnis zu seiner Familie aus. Außerdem weiß jeder Kenner von Mafia-Filmen, dass die Angehörigen des Protagonisten nicht gerade sicher sind, wenn dieser Geschäfte mit der „Familie“ macht.
Auch wenn sich die Konstellationen und Situationen durchaus bekannt anhören, so bringt „Breaking Bad“ mit seiner sehr menschlichen Komponente frischen Wind in das Genre. Besonders das Über-Bord-Werfen von moralischen Grundsätzen bietet Stoff zum diskutieren und eröffnet gleichzeitig einen größeren Entscheidungs-Spielraum für Walter. Seine Pläne erscheinen dadurch bis zum letzten Augenblick undurchsichtig. Es ist wirklich interessant, wie nachvollziehbar sich das verbrecherische Denken in seinem Kopf einnistet. Selbst Mord ist für ihn eine mögliche Option. Die Serien-Handlung bleibt in jedem Fall unvorhersehbar, das Thema weiterhin spannend. So spannend, dass nach der zweiten und dritten Staffel schon am 06. Juni die vierte Staffel auf Blu-ray erscheinen wird und im US-Fernsehen die 5. Season für Juli angekündigt ist.
Sanctuary (1. – 3. Staffel)
Die Wächter der Kreaturen – das ist schon einmal gar kein so schlechter Untertitel für eine Fantasyserie. Und auch ein Serienschöpfer wie Damian Kindler, der bereits „Stargate“ im TV zum Erfolg verhalf, ist die beste Voraussetzung für richtig gute Unterhaltung. In einer Zukunftswelt ist die Gen-Technologie so weit vorangeschritten, dass der Begriff der Evolution eine völlig neue Bedeutung bekommen hat.
Neben vielfältig veränderten Menschen, Klonen und anderweitigen Obskura gibt es natürlich auch unheimlichste Mythengestalten und Monster. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit leben einige dieser Kreaturen in Dr. Helen Magnus (Amanda Tapping) Sanktuarium für „abnormale“ Wesen. Zusammen mit dem Psychologen Dr. Will Zimmermann (Robin Dunne) löst Magnus die absonderlichsten Fälle, um weitere Ausgestoßene in ihrem Heim willkommen zu heißen.
