Das Ka-Band

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Neuer Frequenzbereich für Satellitenempfang

Die für den Satellitenempfang genutzten Frequenzbereiche wurden während der letzten Jahrzehnte laufend erweitert. Kam etwa vor 20 Jahren im Ku-Band nur der Bereich von 10,95 bis 11,7 Gigahertz zum Einsatz, erfolgte längst eine Ausdehnung auf den Bereich von 10,7 bis 12,75 Gigahertz. Die Ursache dafür liegt in der hohen Nachfrage nach Übertragungskapazitäten auch für Datendienste.

Kein Wunder, dass die bekannten Frequenzbereiche für die Aufgaben, die unsere Satelliten zu erfüllen haben, nicht mehr ausreichen. Höchste Zeit also, einen neuen Bereich zu erschließen: das Ka-Band.

Ka-Band-Satelliten

Das Ka-Band ist keine Erfindung unserer Tage, sondern längst Realität am Satellitenhimmel. Daher verwundert es nicht, dass es schon viele Satelliten im Orbit gibt, die bereits über Ka-Band-Transponder verfügen. Zum Teil dienten sie experimentellen Zwecken, um die Eigenschaften des neuen Bereichs zu erforschen. Inzwischen ist man aber darüber hinaus und nutzt das Ka-Band sowohl für Dienste, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, als auch kommerziell.
 
Das bekannteste Beispiel dafür ist der am 26. Dezember 2010 gestartete und inzwischen in Betrieb genommene Ka-Sat von Eutelsat. Er wurde auf 9 Grad Ost positioniert und verfügt über 82 Spotbeams, über die für weite Teile Europas schnelle satellitengestützte Internetanbindungen realisiert werden. Weitere Ka-Band-Positionen finden Sie in der links unten angeführten Tabelle.

Hinzu kommen verschiedene militärische Satelliten, die ebenfallsKa-Band-Kapazitäten nutzen. Insgesamt nehmen die Ka-Band-Nutzlasten aufSatelliten zu. Dazu genügt ein kurzer Blick auf dieTranspondernutzlasten der in den nächsten zweieinhalb Jahren startendenSatelliten: Eutelsat W3C soll auf 16 Grad Ost positioniert werden unddrei Ka- Band-Transponder an Bord haben. Arabsat 5C wird mit zwölfKa-Band-Transpondern von 20 Grad Ost funken. Yahsat 1B verfügt insgesamtsogar über 21 Ka-Band-Transponder und wird auf 52,5 Grad Ost geparktwerden. Alle drei Satelliten sollen noch in diesem Jahr ihre Reise insWeltall antreten.

Für 2012 sind unter anderem Amos 4 (65 GradOst), G-Sat 14 (55 Grad Ost), Express AM6 (53 Grad Ost), Nigcomsat 1R(42,5 Grad Ost), Astra 2F (28,2 Grad Ost), Amos 6 (4 Grad West) undHylas 2 (33,5 Grad West) vorgesehen. 2013 sollen unter anderemAstra-Satelliten für 28,2 Grad Ost und 31,5 Grad Ost, mehrereExpress-Satelliten, zwei Türksats, Thor 7 und Hispasat 2A folgen. Es istalso höchste Zeit, sich intensiver mit dem Ka-Band zu befassen, denn esist absehbar, dass dieser Bereich für den Sat-Empfang mittelfristigwohl nicht mehr wegzudenken sein wird. Dabei sollten wir durchaus auchan Anwendungen für Otto Normalverbraucher denken.

Ka-Band

Die bereits in Betrieb befindlichen Ka-Band-Transponder arbeiten im Frequenzbereich von etwa 17,8 bis 21,6 Gigahertz (GHz). Dabei nutzen die von den einzelnen Satelliten eingesetzten Ka-Band-Transponder stets nur Teilbereiche.

Anwendungsgebiete

Das Ka-Band kommt im kommerziellen Bereich für 2-Wege-Satelliteninternet zum Einsatz. Damit stehen auch in Regionen ohne entsprechende terrestrische Infrastruktur schnelle Breitbandzugänge zur Verfügung. Sie gelangen dann allerdings weder über die Telefon- oder Kabel-TV-Leitung noch über den Mobilfunkanschluss zum Nutzer, sondern über die Sat-Schüssel, die mit einer Sende- und Empfangseinheit ausgestattet ist. Die gewünschten Internetseiten werden somit direkt über den Spiegel angefordert und empfangen.
 
Da die Anbieter von Sat-Internet auch gleich das passende Equipment, bestehend aus Antenne, Sende- und Empfangseinheit sowie entsprechendem Modem, bereitstellen, muss man sich als Kunde von Satelliteninternet nicht einmal um die geeignete Hardware kümmern. Damit geht auch einher, dass es den Nutzer letztendlich nicht interessieren muss, über welche Frequenzen er Sat-Internet empfängt.

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