Clint Eastwood

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Clint Eastwood, Teil 7

Invictus – Unbezwungen

Der bislang letzte Film mit dem Gütesigel „Clint Eastwood“ lief 2009 in den Kinos und ist seit dem 18. Juni – quasi als verspätetes Geburtstagsgeschenk – nun auch auf Blu-ray zu haben. In „Invictus – Unbezwungen“ verkörpert Morgan Freeman den gerade zum Präsidenten von Südafrika gewählten Nelson Mandela, dessen politisches Wirken in dieser Aufbruchszeit in ruhigen Bildern und eindringlichen Worten geschildert wird. Der schwelende Konflikt zwischen schwarzer und weißer Bevölkerung ist zu Beginn des Films allgegenwärtig, Mandela scheint auf einer aussichtslosen Mission. Die Rugby-Weltmeisterschaft 1995 dient Eastwood als Brennglas für Mandelas unermüdliches Streben nach Einigkeit für das von der Apartheid zerrissene Land – er wirbt um Versöhnung und Vergebung, träumt von der „Regenbogen-Gesellschaft“ und stößt doch fast ausschließlich auf Misstrauen, Wut und Hass.
 

Doch im Zuge der Neuformierung des Rugby-Nationalteams – mit weißen und schwarzen Spielern, die auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten – geht auch ein Ruck durch die gespaltene Nation. Der Geist des Sports weiß ein ganzes Land aufzurütteln und es scheint, dass alle Unterschiede möglicherweise gar nicht so wichtig sind; wenn auch nur für einen kurzen Augenblick der sportlichen Euphorie. Das wirkt stellenweise etwas konstruiert und zu gewollt, doch die Eigendynamik, die solche sportlichen Großereignisse zweifelsohne entwickeln können, konnte man ja zuletzt auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft wieder hautnah miterleben.
 
Insgesamt ist „Invictus“ eine gelungene Mischung aus Mandela-Biopic, lehrreicher Geschichtsstunde und mitreißendem Sportfilm. Die eigentliche Hauptattraktion des Films ist aber Morgan Freeman. Nach der Zusammenarbeit in „Erbarmungslos“ und „Million Dollar Baby“ erneut mit seinem alten Weggefährten Clint Eastwood vereint, strahlt er ab der ersten Sekunde, in der er auf der Leinwand erscheint, eine ungeheure Präsenz aus. Er spielt diesen Mann nicht nur, er scheint förmlich mit seiner Rolle zu verschmelzen – eine wahre Bravourleistung, mit der er dem großen Nelson Mandela ein würdiges schauspielerisches Denkmal setzt. Der Rest des Ensembles – inklusive Matt Damon – bleibt da notwendigerweise zurück, doch die überwältigenden Massenszenen im Stadion und die überzeugend choreographierte Rugby-Action entschädigen dafür.

Ruhestand? Nein, Danke!

Achtzig Jahre und kein bisschen leise: Auch zurzeit steckt Clint Eastwood schon wieder mitten in der Arbeit an zwei neuen Projekten. Zum einen wartet der Mystery-Thriller „Hereafter“ mit Matt Damon auf seine Fertigstellung (Kinostart im Herbst) – zum anderen nimmt „Hoover“ langsam Formen an, vermutlich mit Leonardo Di Caprio in der Rolle des titelgebenden Gründers des FBI. Man hat wirklich das Gefühl, dass das Alter dieser unermüdlichen Legende des Kinos nichts anhaben kann, er ist produktiv und kreativ wie eh und je und fügt seiner beeindruckenden Karriere scheinbar mühelos ein Highlight nach dem anderen hinzu. Er produziert schon lange keine Filme mehr, deren vornehmlicher Zweck die Unterhaltung eines klar abgesteckten Publikums ist. Er macht Filme, die das Leben ernst nehmen, in all seiner Vielfalt und Schönheit, mit allem Schrecklichen und Traurigen, und trifft gerade dadurch den Geschmack eines breiten und bunt gemischten Zuschauerkreises. Er ist ein Autorenfilmer im besten Sinne, traditionell und uramerikanisch, und doch gleichzeitig weltoffen und universell in seinen Themen und Geschichten. Alles Gute, Clint – auf die nächsten Jahre, die nächsten Filme. Wir sind auf jeden Fall dabei!

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