CI Plus: Gerüchte und Halbwahrheiten

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CI Plus: Gerüchte und Halbwahrheiten, Teil 3

Erste CI-Plus-Module zu Weihnachten?

Akzeptanz des Kunden

Es bleibt abzuwarten, wie mit diesen Reglementierungen umgegangen wird. Mithilfe eines sogenannten Broadcast Flags wäre es allerdings schon heute möglich, Aufnahmen auf Festplatten zu unterbinden. Genutzt wird diese Möglichkeit zumindest in Deutschland nicht. Gleiches gilt auch für Reglementierungen mit DTCP. Um die eigenen Kunden nicht vor den Kopf zu stoßen, werden lieb gewonnene Features sicherlich nicht einfach abgeschaltet.
 
Das dürfte zumindest für SDTV-Inhalte gelten. Für HDTV beginnt das Spiel ganz von vorne. Die Kabelnetzbetreiber und Plattformanbieter tun sicherlich gut daran, nicht jede Forderung der Inhalteanbieter zu billigen, wenn sie wollen, dass CI Plus auch die notwendige Akzeptanz beim Endverbraucher findet. Dafür sollte ein gleitender Übergang bei den Endgeräten geschaffen werden, was dank der Abwärtskompatibilität von CI Plus möglich ist.
 
Ein CI-Plus-Modul kann sich wie ein herkömmliches CI-Modul verhalten und würde somit in CI-Receivern funktionieren. Entgegen der landläufigen Meinung sind diese also nicht per se Elektroschrott, sobald CI Plus eingeführt wird. Doch auch diese Entscheidung obliegt den Inhalteanbietern und Operatoren.

Module bis Ende 2009

Bis zum Weihnachtsgeschäft soll es in Deutschland die ersten CI-Plus-Module geben. Auf der Anga Cable in Köln bestätigte Holger Ippach, Senior Vice President Sales Northern & Central Europe bei Nagravision, dass es zwar konkrete Bestellungen aus dem Ausland, aber noch nicht aus Deutschland gäbe. TC Trust Center spricht derweil von drei Millionen ausgestellten Zertifikaten. Das Hauptaugenmerk liegt inzwischen auf Sky. Zum Einsatz von CI Plus wollte sich Sabine Christmann, Director Recht & Regulierung der Sky Deutschland, auf der Anga Cable nicht festlegen lassen.
 
„Wir begrüßen grundsätzlich jede Maßnahme, die zu mehr Sicherheit führt“, sagte Christmann in Köln. Ippach entgegnete, dass die Sicherheit längst überprüft sei. Entsprechende Prototypen seien vorhanden. Christmann betonte, dass es für Sky Deutschland wichtig sei, eine einheitliche Kundenkommunikation zu schaffen. „An wen soll sich der Kunde wenden, wenn das CI-Plus-Modul nicht funktioniert?“, fragte sie in den Raum.
 
Ebenso gäbe es noch offene Punkte bei den USStudios. Dem widersprach allerdings Rudolf Eyberg, Direktor des Panasonic AVC Langen Development Centre. Alle Forderungen der Inhalteanbieter seien in den URI abgebildet, so Eyberg in Köln. Die noch zu klärenden Fragen kämen laut Eyberg von Plattformbetreibern, wobei es dabei häufig um lokale Besonderheiten ginge. In Deutschland ist es der Jugendschutz.
(Mark Hankmann)

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